Betriebsarten/Störungshandling bei Produktionslinie

Beff89

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Hallo zusammen

Bis anhin habe ich grösstenteils kleine Maschinen die in Sich gekapselt funktionieren (zB Schleifautomaten/Fräsautomaten etc.) programmiert.
Unsere Strategie hierbei ist eigentlich immer, dass wir über die gesamte Maschine eine Betriebsartenwahl haben (Einricht/Hand/Automat), welche dann für alle Stationen auf der Maschine gillt.

Wenn nun eine Störung auftritt, wechselt die Maschine auf "Hand" und alle Stationen machen den aktuellen Zyklus noch fertig (ausser natürlich die Station mit dem Fehler). Das Personal behebt die Störung, drückt Reset um die gestörte Station wieder in Grundstellung zu bringen und startet danach wieder die Betriebsart Automat.
Somit läuft die Anlage wieder normal im Automat weiter. Die funktioniert hier soweit sehr gut, da die Stationen eh nicht mehr weiter arbeiten können wenn eine auf Fehler geht, ausser den aktuellen Zyklus noch fertig machen.

Nun muss ich zum ersten mal eine ganze Produktionslinie programmieren, wo sehr viele Stationen unabhängig voneinander arbeiten können. Ein Beispiel zB ein einfacher Entlastungstopper, welcher ankommende Warenträger einzeln durchtaktet bis die Zone nach ihm voll ist und dann die WT zurückhält bis wieder Platz vorhanden ist.
Hier soll nun natürlich nicht die ganze Produktionslinie bei einer Störung eines Stoppers auf Hand wechseln und aufhören zu produzieren sondern wo möglich noch weiter arbeiten soweit möglich (es gibt diverse Pufferzonen die gefüllt werden können für solche Fälle). Wie handhabt ihr hier die Betriebsarten?
Meine Überlegung war, dass die Störung halt nicht mehr wie sonst "Hand" verlangt sondern einfach angezeigt wird und die gestörte Station nicht mehr weiter arbeitet aber alles andere bleibt normal im Automat aktiv un arbeitet solange die Bedingungen erfüllt sind. Nun kann das Bedienpersonal den Fehler beheben und die Station resetten während dem alles andere weiter arbeitet und über eine Taste auf der Visu die zuvor gestörte Station wieder in den Automatverbund aufnehmen.
Ich habe also pro Station quasi eine Unter Automat Betriebsart die bei einer Störung deaktiviert wird und dann vom Bediener wieder gestartet werden kann nach Fehlerbehebung.

Habt ihr da vielleicht andere Lösungsansätze oder wie handhabt man das normalerweise dass nicht alles stoppt? Oder soll die Station direkt nach Reset wieder starten ohne zusätzlichen Tastendruck auf der Visu?

Danke für eure Hilfe
 
- Pro Station (Stoppstellen können auch als Station betrachtet werden, hab ich oft bei Hubquereinheiten gemacht) eine gekapselte Betriebsartenverwaltung.

- Alles was Transfer betrifft (sämtliche Stoppstellen) kommt in eine Station und wird doch auch gekapselt betrachtet
- Pro Stoppstelle eine Sequenz

usw..

Es gibt viele Möglichkeiten, jeder Maschbauer / jede Softwarebude hat da so ihre eigene Philosophie.. die Frage ist, was wollt ihr?

Auf jeden Fall musst du alles gekapselt betrachten und auch auswerten.

Was ich auch immer umgesetzt hatte war, die Betriebsart Automatik mit Start und Stopp zu unterscheiden.
D.h. Automatik ist als Vorwahl betrachtet, mit Start setze ich diese aktiv, mit Stop auf inaktiv.. so kann ich einfach bei Fehlern von Start auf Stopp schalten ohne Automatik (die Sequenz) verlassen zu müssen, dann können Fehler quittiert werden und es kann wieder Start gedrückt werden.

So kann es dann an der Station weitergehen ohne Hand -> Grundstellung -> Auto -> Start noch einmal durchgehen zu müssen
 
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Ja jeder Stopper oder auch Transfer (Werkzeugträger Querschieben oder senken/heben) sind eigene Stationen mit eigener Ablaufsequenz. Diese können ja auch alle parallel arbeiten deswegen.

Also wäre bei deiner Lösung bei einem Fehler die Station eigentlich noch in Automatik. Das Personal drückt dann auf Stopp, behebt den Fehler, drückt Reset und drückt dann wieder auf Start um die Station wieder in den "aktiven" Automatik zu versetzten? Also bleibt der übergeordnete Automat immer aktiv aber pro Station kannst du diesen lokal stoppen (nicht = Hand) und wieder starten?
 
Ich schicke bei einem Fehler die Station in Stopp. Fehler ist ja am HMI und an der Segmentanzeige sichtbar.. Werker können dann Acknowledge drücken um den Fehler zurücksetzen, steht er dann immer noch an, hat sich wirklich was verklemmt etc..

Ist kein Fehler mehr aktiv, für diese Teilstation, kann wieder Start gedrückt werden, sollte Automatik noch vorgewählt sein.
 
Ah genau das hatte ich mir gedacht. Bei einem Fehler die Station durch die Steuerung in den Stopp versetzen.

Was macht deine Station denn wenn Acknowledge gedrückt wird? Zb wenn ein Zylinder die Endlage nicht erreicht, Fehler wird angezeigt, Station geht auf Stopp, Bediener drückt Acknowledge und dann?

Wenn kein Fehler mehr aktiv ist und Automatik noch vorgewählt ist kann mit Start die Station wieder gestartet werden und sie arbeitet im Automatikbetrieb wieder weiter... so hatte ich mir das auch überlegt (y)

Ich frage mich nun noch wie ich das schlau auf der Visu darstelle mit all den Entlastungstopper und andere Stationen, sodass es für den Bediener übersichtlich bleibt bezüglich Start/Stopp Tasten der einzelnen Stationen.
 
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Hauptbild

Dort kannst du dann über Buttons deine Unterstationen aufrufen.. Button kannst du auch grün/rot einfärben für kein Fehler und Fehler anstehend.. gelb evtl für nicht in Automatik

Dann ist jede Unterstation gleich aufgebaut was Buttons usw angeht.

Die Möglichkeit für einen zentralen Start auch beachten.. also dass es von ganz oben möglich ist alle Stationen gleichzeitig zu Starten und zu Stoppen usw.. musst du dann einmal an die Stationen nach unten durchreichen.
 
Die Hauptbetriebsarten Einricht/Hand/Automat haben wir sowieso auf jeder Visu Seite ersichtlich.
Wenn nun Automat gedrückt wird, hätte ich alle Stationsautomaten auf Start gesetzt (also als ob bei jeder Station "Start" gedrückt werden würde).

Somit kann die ganze Anlage mit einem Knopfdruck in den Automat versetzt werden und auch im Betrieb die Gestoppten Stationen mit diesem Knopf auch wieder gestartet werden, oder dann halt eben mit dem separaten Start auf der Stationsseite.
 
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Zu dem Thema kann man sich mal den Zustandsautomaten aus der PackML anschauen (Siemens OMAC). Da ist das inkl. Nothalt usw. umgesetzt. Ich habe die letzten Jahre verschiedene Maschinen mit einer gekapselten Betriebsartenverwaltung aufgebaut und zusätzlich Funktionen geschaffen, welche alle Teile ein- und ausschalten können. Die gesamte Anlage konnte auf einem HMI Bild gesteuert werden. Aber auf einen Unterbild konnte ich dann die einzelnen Stationen noch mal individuell behandeln. Bei einem Fehler ist z.B. der Status von "Execute" in Stopp oder Held gewechselt. Die Betriebsart war aber immer noch auf "Produktion". Nun konnte für Stationen eine einzelne die Betriebsart auf "Hand" oder "Errorhandling" umstellen und selektiv die Störung beheben. Die anderen Stationen, welche noch im Status Execute und Modus Produktion waren, haben dann einfach gewartet und ihre Tätigkeit zu Ende gebracht. Wenn man dann die einzelne Station wieder in Produktion und Execute gesetzt hat, ist alles weitergelaufen.

Frage, gibt es eigentlich ein Norm oder so, die beschreibt, dass eine Betriebsart nicht einfach autonom anlaufen darf?
 
Ich verwende bei Klimatechnik, Pumpensteuerungen (Wasser und Ölreinigungsanlagen) eine verteilte Betriebsartensteuerung, mit umschaltbarer übergeordneter Vorgabe. Sowas wie Master/Slave.

Jedes Gerät bekommt dabei seinen eingenen Betriebsartenschalter.
Also jede Pumpe ihren eigenen Hand/Auto.
Dann gibt es den Hand/Auto Schalter der übergeordneten Station.

Dann gibt es noch einen internen Schalter, der einstellen kann, wie die Betriebsartenverteilung funktioniert.
Also, ob lokale Betriebsart freigeben oder nicht!

Je nach Schalterstellung der Vorgabe übernimmt nun die Pumpe die übergeordnete Betriebsart oder
eben ihre lokale. Der übergeordnete Schalter Schaltet somit den lokalen um.

Jetzt kann man je nach Benutzer oder auch nur zum Einfahren der Linie bei Inbetriebnahme die lokale Betriebsart freigeben.
Dann kann man jedes einzelne Gerät kurz aus der Automatik rausnehmen und per Hand steuern.

Das ganze hat den Vorteil, dass ich z.B. einezlne Pumpen, Schieber im Automatikbetrieb per Hand übersteuern kann ohne die Anlage zu stoppen.
Man muss dazu sagen, dass ich da, z.B. bei Ölreinigungen, Prozesse habe, die man nicht so einfach abschalten darf.

Auch für Anlagen in der Klimatechnik hat sich das bisher über Jahre bewährt.

Für Benutzer, die kein Recht haben, das einzeln im Hand zu übersteuern, wird die Möglichkeit auf der Visu erst gar nicht angezeigt.

Ich habe dazu fertige Bausteine die das erledigen. Die sind aber meist noch für Step7 Classic und noch nicht konvertiert.

zu finden auf Github

m7_Off_Hand_Auto.SCL

FC366 Global/Parent Control Mode

ich hab leider im Moment kein Beispiel dazu da.
Wenn das interessant ist, dann mal anschauen und nochmlas eine Frage dazu stellen!

Das macht die Programmierung, wenn man von 0 weg anfängt ziemlich einfach.
Jedes Gerät bekommt einen eigenen FB, so dass ich mit Templates arbeiten kann.
Also copy/paste und dann nur noch die E/A's per suche/ersetzte austauschen muss.

Das braucht alles etwas mehr an Speicher ist aber bei aktuellen CPU's normalerweise kein Problem mehr!

Ich muss aber auch sagen, dass bei den ersten Anlagen die Verwunderung groß war, wie das funktioniert.
Mittlerweile sind die Leute, die das in Betrieb nehmen und Service machen, begeistert!
 
Ich verwende bei Klimatechnik, Pumpensteuerungen (Wasser und Ölreinigungsanlagen) eine verteilte Betriebsartensteuerung, mit umschaltbarer übergeordneter Vorgabe. Sowas wie Master/Slave.

Jedes Gerät bekommt dabei seinen eingenen Betriebsartenschalter.
Also jede Pumpe ihren eigenen Hand/Auto.
Dann gibt es den Hand/Auto Schalter der übergeordneten Station.

Dann gibt es noch einen internen Schalter, der einstellen kann, wie die Betriebsartenverteilung funktioniert.
Also, ob lokale Betriebsart freigeben oder nicht!

Je nach Schalterstellung der Vorgabe übernimmt nun die Pumpe die übergeordnete Betriebsart oder
eben ihre lokale. Der übergeordnete Schalter Schaltet somit den lokalen um.

Jetzt kann man je nach Benutzer oder auch nur zum Einfahren der Linie bei Inbetriebnahme die lokale Betriebsart freigeben.
Dann kann man jedes einzelne Gerät kurz aus der Automatik rausnehmen und per Hand steuern.

Das ganze hat den Vorteil, dass ich z.B. einezlne Pumpen, Schieber im Automatikbetrieb per Hand übersteuern kann ohne die Anlage zu stoppen.
Man muss dazu sagen, dass ich da, z.B. bei Ölreinigungen, Prozesse habe, die man nicht so einfach abschalten darf.

Auch für Anlagen in der Klimatechnik hat sich das bisher über Jahre bewährt.

Für Benutzer, die kein Recht haben, das einzeln im Hand zu übersteuern, wird die Möglichkeit auf der Visu erst gar nicht angezeigt.

Ich habe dazu fertige Bausteine die das erledigen. Die sind aber meist noch für Step7 Classic und noch nicht konvertiert.

zu finden auf Github

m7_Off_Hand_Auto.SCL

FC366 Global/Parent Control Mode

ich hab leider im Moment kein Beispiel dazu da.
Wenn das interessant ist, dann mal anschauen und nochmlas eine Frage dazu stellen!

Das macht die Programmierung, wenn man von 0 weg anfängt ziemlich einfach.
Jedes Gerät bekommt einen eigenen FB, so dass ich mit Templates arbeiten kann.
Also copy/paste und dann nur noch die E/A's per suche/ersetzte austauschen muss.

Das braucht alles etwas mehr an Speicher ist aber bei aktuellen CPU's normalerweise kein Problem mehr!

Ich muss aber auch sagen, dass bei den ersten Anlagen die Verwunderung groß war, wie das funktioniert.
Mittlerweile sind die Leute, die das in Betrieb nehmen und Service machen, begeistert!
Sehr interessant. Ich hätte dazu mal eine Frage. Ich habe die Vorstellung - die hoffentlich falsch ist - das so was "nur" für Prozess Anwendungen möglich ist.

Dazu eine Frage:
- Mal angenommen eine Pumpe soll einen Behälter füllen und er darf nicht überfüllt werden. Ich habe jetzt die Vorstellung, dass in deinem System und in Hand die Pumpe immer eingeschaltet werden kann und den Behälter überfüllen würde. In Automatik, würde sie vom System ein und ausgeschaltet. Kannst du mir Erklären, wie dein System in dem Fall anzuwenden ist?

- Mal angenommen ich habe eine Maschine, welche Deckel auf Kanister schraubt. Da gibt es einen Verschrauber, welcher nun Vertikal hoch und runter fährt. Der Verschrauber fährt hoch, auf Grundpolition. Dann fährt ein Gebinde unter den Verschrauber und eine Schublade, auf dem der nächste Deckel liegt. Dann fährt der Verschrauber runter, nimmt den Deckel und fährt wieder hoch. Nun fährt die Schublade weg nun nimmt, ausserhalb der Maschine, den nächsten Deckel auf. Wenn die Schublade nicht mehr im Weg ist, fährt der Verschrauber runter und verschraubt. Nach dem Verschrauben fährt der Verschrauber wieder hoch, der Kanister aus der Maschine und der Zyklus beginnt erneut. Wie würde man soetwas mit deinem System umsetzen?
 
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- Mal angenommen eine Pumpe soll einen Behälter füllen und er darf nicht überfüllt werden. Ich habe jetzt die Vorstellung, dass in deinem System und in Hand die Pumpe immer eingeschaltet werden kann und den Behälter überfüllen würde. In Automatik, würde sie vom System ein und ausgeschaltet. Kannst du mir Erklären, wie dein System in dem Fall anzuwenden ist?

Das ist relativ einfach: im Handbetrieb bleiben Sicherheitsrelavente Begrenzungen immer aktiv. D.h. Überfüllsicherungen, Trockenlaufschutz usw.
Sicherheitsrelevante Begrenzungen muss man separat aufheben. Z.B. ein Einrichtbetrieb ohne Begrenzungen oder eine extra Funktion zum überbrücken der Sicherheitsbegrenzungen. D.h. die Überfüllsicherung ist im Merker SHK "Sicherheitskette" verschaltet und eine Unterbrechung schaltet den Handschalter automatisch auf aus. Der Benutzer muss also manuell wieder einschalten!

Mal angenommen ich habe eine Maschine, welche Deckel auf Kanister schraubt. Da gibt es einen Verschrauber, welcher nun Vertikal hoch und runter fährt. Der Verschrauber fährt hoch, auf Grundpolition. Dann fährt ein Gebinde unter den Verschrauber und eine Schublade, auf dem der nächste Deckel liegt. Dann fährt der Verschrauber runter, nimmt den Deckel und fährt wieder hoch. Nun fährt die Schublade weg nun nimmt, ausserhalb der Maschine, den nächsten Deckel auf. Wenn die Schublade nicht mehr im Weg ist, fährt der Verschrauber runter und verschraubt. Nach dem Verschrauben fährt der Verschrauber wieder hoch, der Kanister aus der Maschine und der Zyklus beginnt erneut. Wie würde man soetwas mit deinem System umsetzen
Da muss man wirklich genau überlegen was da Sinn macht! Ich mache keine Montageautomaten und hab das dafür auch noch nicht getestet.

Aber etwa so:
Der Verschauberantrieb hoch/runter bekommt eine eingene Betriebsart.
Die Stopper bekommen eine eigene Betriebsart.
usw.

Die Station bekommt eine eigene Betriebsart: Hand/Auto

Der Konfigurations Auswahlschalter bestimmt dann ob der lokale Handbetrieb zulässig ist, somit bekommt man auf der Visu
für jedes Gerät die Handauswahl angezeigt (ich mach das so, dass man zuerst auf der Visu auf das Gerät tippen muss um den Betriebsartschalter zu aktivieren, sonst ist das zu überladen):
Wenn lokaler Hand nicht zugelassen ist, dann ist Möglichkeit weg, den Betriebsartenschalter anzuzeigen.

Wenn Global Hand geschaltet wird, dann sind automatische alle abhängigen Geräte in Hand und ich kann den lokalen Autobetrieb nicht mehr auswählen.

Jetzt kann man, wenn z.B. ein Stopper klemmt, diesen kurz auf Hand schalten und bedienen, ohne dass man die Maschine ausräumen und in Grundstellung setzen muss.
Bzw. man kann den Einlaufstopper auf Hand nehmen und erst mal nichts mehr in die Maschine reinlassen. (das geht sonst nur, wenn der Progrmmierer eine Einlaufsperre vorgesehen hat)

Man muss das echt sauber durchdenken. Manchmal ist das verwirrend, selbst wenn man das schon öfters gemacht hat.


Den Vorteil spielt das System z.B. bei Pumpen, Heizelemten, und Klimatechnik Kompressoren aus. Da kannst du mal schnell eine Pumpe/Heizung per Hand fix ein/aus schalten, einen Schieber kurz aufsteuern usw. ohne dass es deinen Prozess unterbricht. Ebenfalls für Stopper oder Bänder bei Transportsteuerungen
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt kann man, wenn z.B. ein Stopper klemmt, diesen kurz auf Hand schalten und bedienen, ohne dass man die Maschine ausräumen und in Grundstellung setzen muss.
Bzw. man kann den Einlaufstopper auf Hand nehmen und erst mal nichts mehr in die Maschine reinlassen. (das geht sonst nur, wenn der Progrmmierer eine Einlaufsperre vorgesehen hat)

Man muss das echt sauber durchdenken. Manchmal ist das verwirrend, selbst wenn man das schon öfters gemacht hat.

Ich hatte auch schon mal so etwas vor, konnte es aber in Ermangelung von Zeit und Kapazitäten nicht umsetzen. Ich habe hauptsächlich mit Maschinen zu tun, welche von Zustandsautomaten (Schrittketten) gesteuert werden.

Dass Verriegelungen in allen Betriebsarten aktiv bleiben ist schon mal sehr sinnvoll. Daher was das Beispiel mit der Pumpe für das, was ich wissen möchte, möglicherweise nicht so gut gewählt.

Aber mal auf mein Beispiel mit dem Verschrauber. Wenn man jeden Aktor von Hand in jeden Position fahren kann, könnte das bedeutet, dass ich die Schublade zurück unter den Verschrauber fahren könnte und das auch, wenn der Verschrauber schon einen Deckel hat und eigentlich auf den Kanister fahren soll.

Ich müsste also in der Schrittkette (welche den gesamten Ablauf steuert) immer überwachen, ob die entsprechenden Aktoren auf der Position sind, welche für den nächsten Schritte nötig sind. Eine solche Abfrage war in meinem System nie nötig, da ich immer eine Grundstellungsfahrt ausgeführt habe und durch den Ablauf sicher war, dass alles aus dem Weg ist. Die Schublade und der Verschrauber sind dabei eine gutes Beisiel, da sie nicht per Verriegelung blockiert werden können. Zumindest nicht mal eben...

Habe ich das so richtig verstanden?
 
Ich müsste also in der Schrittkette (welche den gesamten Ablauf steuert) immer überwachen, ob die entsprechenden Aktoren auf der Position sind, welche für den nächsten Schritte nötig sind

Ja, so in etwa! Das kommt aber drauf an was in den Sicherheitsketten bereits drin ist, die direkt in den Ausgangszweigen stehen.
D.h. wenn die Crashverriegelung bereits in der Zylinderansteuerung steckt, braucht man das nicht weiter überwachen.

Um Handfunktionen im Automatik zu fahren, muss man sowieso die Überwachung gegen Crash weitgehend in die Sicherheitskette stecken.
Wenn ne Schublade gefahren werden soll (Ich nehm mal an mit Zylinder), dann muss die Vergiegelung in der Sicherheitskette des Zylinders stecken, also Fahrbereich_frei.

Es bleibt aber das Problem, dass evtl. die Schrittkette ausser Takt gerät, wenn man da mit Hand eingreift.

Ich mach das auch mit Schrittketten, aber eben für Prozesszyklen bei Wasser, Öl usw.
Wie gesagt, es kann druchaus sein, dass das bei Montageautomaten nicht so einfach ist bzw. nicht sinnvoll.
Da hab ich zu wenige Erfahrungen mit! Für das Beispiel mit dem Deckelverschrauber denke ich eher ungeignet.

Was ganz wichtig ist bei den lokalen Handbedienungen im Automatik:
Die Sicherheitsketten gegen Crash usw. müssen echt sauber programmiert sein.
Der Nebeneffekt davon: man bekommt fast alle Sicherheitsverriegelungen ganz automatisch aus den Schrittketten raus, wo sie eigentlich eh nicht hingehören.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Es bleibt aber das Problem, dass evtl. die Schrittkette ausser Takt gerät, wenn man da mit Hand eingreift.
Das könnte ich bei meinem System sehr einfach beheben. Denn ich kann in meiner Schrittkette einfach in einen State springen, in dem nichts aktiv ist. Da ich Funktionen eh nicht speichernd einschalte, stoppt alle Aktoren, wenn der Schritt verlassen wird und die Funkion nicht mehr auf "1" gesetzt wird. Also z.B. ein Motor oder so.

Ich habe es in der Vergangenheit so gelöst, dass ich mir die Fehlerfälle rausgesucht habe, welche einen Handeingriff benötigen und die Maschine danach weiter arbeiten kann. Z.b. Endlage nicht erreicht, Druck zu gering usw. wurden nur angezeigt aber haben erst mal nichts weiteres ausgelöst. Motorschutzschalter ausgelöst, Störung der Kommunikation haben die Maschine (im Modus Produktion) in den Zustand Stopp gesetzt (alle Stationen/ Units der Maschine).

Am Ende bleiben dann nicht mehr viele Fälle. Bei so einem Verschrauber sind das dann: Deckel konnte vom Verschrauber nicht aufgenommen werden, Drehmoment beim Verschrauben nicht erreicht und kein Deckel auf der Schublade.

Ich musste also "nur" diese drei Fälle individuell behandeln. Ich habe dann das folgende gemacht (z.B. wenn der Verschrauber den Deckel, auch nach mehreren Versichen, nicht aufnehmen konnte): Wechseln des States auf Hold. Alles in der Betreibsart "Produktion". Hier konnte der Bediner dann entscheiden, ob er in die Betriebsart "Hand" oder "Errorhandling" geht.

- Ist er in Hand gegangen, wurde eine Abfrage ausgelöst, ob er bei dem Wechseln von Hand in Auto eine Grundstellungsfahrt auslösen möchte oder nicht. Wenn er etwas von Hand veränert hat, wurde immer eine Grundstellungsfahrt ausgelöst.

- Wenn er in Errorhandling gegangen ist, habe ich entsprechend dem Fehlerfall, nur die nötigen Aktoren automatisch bewegt (z.B. den Verschrauber nach oben gefahren). Damit war dann die Möglichkeit gegeben, dass der Mensch von Hand die Situation korrigiert kann, aber keine Aktoren verstellen muss.

Wenn der Bediner den Zustand geheilt hat (z.B. Deckel richtig eingelegt), konnte er eine Taste drücken und die Maschine hat genau an dem Punkt weiter gearbeitet.

Nach meiner Einschätzung kann ein Bediener entweder etwas rückgängig machen oder etwas vervollständigen. Ich habe halt entscheiden, was er machem muss. Im einen Fall steht halt: Wenn die Maschine im Schritt so und so einen Fehler hat, bitte Prüfen, warum der Deckel nicht aufgenommen weden konnte oder einen neuen einlegen. Im andren Fall: Wenn das Drehmoent nicht erreicht wurde, bitte von Hand anziehen und weiter.

Ich habe also versucht, alles so zu automatisieren, dass ein Wechsel in Hand nicht nötig wurd, da kein Aktor die Entstörung verhindert.

Der Nebeneffekt davon: man bekommt fast alle Sicherheitsverriegelungen ganz automatisch aus den Schrittketten raus, wo sie eigentlich eh nicht hingehören.

Ich habe tatsächlich keine Verrieglunen in meiner Schrittkette. Sie sind alle unabhägig und überschreiben das Kommando an die näcshte untere Eben oder setzen einfach ein Stopp in der Betriebsart. Sie stehen quasi am Ende und ausserhalb meiner Schrittketten.
 
Ich hab jetzt mal eine Demo zusammenkopiert. Das ist aus einer echten Anlage (Trafoölreinigung), aber halt nur alle Bausteine rauskopiert so dass es keine Konstizensfehler gibt.
Das ist nur mal, dass man in etwa sieht wie ich das gemacht habe.

Wichtig sind die Bausteine
FB20 : Das ist das Handling der Globalbetriebsarten
FB38: Eine Pumpe
FB201/FB202: Ventile

zum Visu ScreenShot FlowChart,
exemplarisch hab ich einen 0/1/Auto Schalter umrahmt. Diese Schalter sind im Automatikbetrieb nicht sichtbar.
Im Autobetrieb + freigeschalteter localer Bandbetrieb kann man die Betriebsartenschalter einzeln über tippen auf
das Gerät (Ventil, Pumpe) anzeigen und ausblenden.
 

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Ich hab jetzt mal eine Demo zusammenkopiert. Das ist aus einer echten Anlage (Trafoölreinigung), aber halt nur alle Bausteine rauskopiert so dass es keine Konstizensfehler gibt.
Das ist nur mal, dass man in etwa sieht wie ich das gemacht habe.

Wichtig sind die Bausteine
FB20 : Das ist das Handling der Globalbetriebsarten
FB38: Eine Pumpe
FB201/FB202: Ventile

zum Visu ScreenShot FlowChart,
exemplarisch hab ich einen 0/1/Auto Schalter umrahmt. Diese Schalter sind im Automatikbetrieb nicht sichtbar.
Im Autobetrieb + freigeschalteter localer Bandbetrieb kann man die Betriebsartenschalter einzeln über tippen auf
das Gerät (Ventil, Pumpe) anzeigen und ausblenden.
Ich habe aktuell kein TIA Portal und kann es mir erst in ein paar Wochen anschauen. Ich finde das Konzept in Kombination mit meinem Betriebsartenmanager sehr interessant.
 
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Das Project ist Step7 Classic mit Version 5.6 erstellt
Nur die beiden ScreenShots sind aus dem Visu-Project welches mit TIA erstellt wurde.
Ein TIA Project ist nicht enthalten.
 
Das Project ist Step7 Classic mit Version 5.6 erstellt
Nur die beiden ScreenShots sind aus dem Visu-Project welches mit TIA erstellt wurde.
Ein TIA Project ist nicht enthalten.
Tatsächlich habe ich gerade nicht mal einen PC mit Win. Ich verwende nur Linux. Das wird sich aber in ein paar Wochen ändern.
 
Sehr interessant. Ich hätte dazu mal eine Frage. Ich habe die Vorstellung - die hoffentlich falsch ist - das so was "nur" für Prozess Anwendungen möglich ist.

Dazu eine Frage:
- Mal angenommen eine Pumpe soll einen Behälter füllen und er darf nicht überfüllt werden. Ich habe jetzt die Vorstellung, dass in deinem System und in Hand die Pumpe immer eingeschaltet werden kann und den Behälter überfüllen würde. In Automatik, würde sie vom System ein und ausgeschaltet. Kannst du mir Erklären, wie dein System in dem Fall anzuwenden ist?

- Mal angenommen ich habe eine Maschine, welche Deckel auf Kanister schraubt. Da gibt es einen Verschrauber, welcher nun Vertikal hoch und runter fährt. Der Verschrauber fährt hoch, auf Grundpolition. Dann fährt ein Gebinde unter den Verschrauber und eine Schublade, auf dem der nächste Deckel liegt. Dann fährt der Verschrauber runter, nimmt den Deckel und fährt wieder hoch. Nun fährt die Schublade weg nun nimmt, ausserhalb der Maschine, den nächsten Deckel auf. Wenn die Schublade nicht mehr im Weg ist, fährt der Verschrauber runter und verschraubt. Nach dem Verschrauben fährt der Verschrauber wieder hoch, der Kanister aus der Maschine und der Zyklus beginnt erneut. Wie würde man soetwas mit deinem System umsetzen?
Wir machen das so. Die Stationen, welche in einem SFC Ablauf zusammen programmiert sind haben eine gemeinsame Betriebsart.
Jetzt kann ich die Station auf Hand schalten und per Knopfdruck den Ablauf starten -> eigentlich das gleiche wie in Automat halt nur ein Zyklus pro Tastendruck.
Zusätzlich gibt es bei uns noch die Betriebsart Einzel /Einricht. Wenn ich nun die Station in diese Betriebsart versetze, habe ich für jeden Aktor auf der Visu eine Taste und kann jede Achse einzeln verfahren und zwar unabhängig vom SFC Ablauf. Sobald eine Achse aber verfahren wird, wird ein xNotinPos gesetzt, damit die Steuerung erkennt die Achse ist nicht mehr an der Position an der sie nach dem Ablauf sein sollte.
Nachdem der Einrichter alles fertig getestet hat an den Achsen kann er mit Reset ein Resetzyklus und somit Grundstellungsfahrt auslösen und bringt so alle Achsen wieder in die Grundstellung.

Heisst aber auch im Einrichtbetrieb kann man im dümmsten Fall crashes verursachen wenn man die Achsen einfach wild verfährt (natürlich ist nur Tippbetrieb und langsame Geschwindigkeiten aktiv). Aber hier ist der Einrichter verantwortlich was er macht, dafür hat er alle Möglichkeiten an der Maschine.
 
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