E-Normen Maschinenbau

DennisZ

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Hallo in die Runde,

ich bin im Bereich vom Maschinenbau, bzw. baue grade eine Firma dazu auf.

Welche Normen muss in der Elektrowelt beachten, wann ich mich im Bereich Sondermaschinenbau bewege?
Sprich, ich baue zum Beispielen einen Schaltschrank, welche Normen kommen dort so zum tragen.

Weiteres Thema ist nachher die Abnahme. Welche Messungen sind dort zum Beispiel nach welcher Norm gefordert?

Leider ist das Thema Normen für mich immer noch nicht einfach durch zu blicken... Gefühlt gibt es tausende und immer welcher, von denen man nichts weiß...

Lg DennisZ
 
Ich entnehme deinem Beitrag das du dich selbstständig machen und Maschinen bauen willst. Und deine Kernkompetenz scheint der Maschinenbau zu sein. Mein Tipp: Lasse dir die Schaltschränke von einem Fachbetrieb bauen und konzentriere dich selber auch den Maschinenbau.
Oder stelle Leute ein, die genug Erfahrung in dem Bereich haben
 
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Moin Marlob,

ich habe Elektriker (Techniker und Geselle) und beide wissen nicht welche Normen Sie anwenden sollen.
Bzw. die bauen Schaltschränke ohne auf eine Norm zu achten. Alles was sie halt mal in der Ausbildung gelernt haben.
Ich möchte das Pferd nun von hinten aufräumen, weil ich zum Beispiel auch die CE-Doku erstelle.

Daher die Frage... möchte ungern so weiter arbeiten! Extern kommt leider nicht infrage, da ich dort schon vieles gesehen hab, was nicht der Norm entspricht...
 
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Die Abgrenzung von Elektrotechniknormen im Maschinenbau ist natürlich recht unscharf durch gewisse Themenüberlappungen. Wer Maschinen baut, sollte die Liste der harmonisierten Normen der Maschinenrichtlinie auch kennen.

Die verweist dann wiederum auf alles Wichtige, auch auf die 60204-1. Wenn man sich dann noch die normativen Verweise am Anfang der relevanten Normen anschaut, hat man wirklich sehr gut zu tun.
 
Die Abgrenzung von Elektrotechniknormen im Maschinenbau ist natürlich recht unscharf durch gewisse Themenüberlappungen. Wer Maschinen baut, sollte die Liste der harmonisierten Normen der Maschinenrichtlinie auch kennen.

Die verweist dann wiederum auf alles Wichtige, auch auf die 60204-1. Wenn man sich dann noch die normativen Verweise am Anfang der relevanten Normen anschaut, hat man wirklich sehr gut zu tun.
Die 60204-1 ist mir schon mal halbwegs bekannt... das Problem bei den Normen ist ja erstmal einen roten Fanden hin zu bekommen und dann auch alle Normen zu erwischen.

Wenn ich schon sehe was bei mir mein Elektriker Zuhause bei der PV Anlage so macht... dann graut es mir vor dem Rest im Maschinenbau... Und mein Hauselektriker darf sich Meister nennen. Nur sind die Bereiche rund um den Strom so groß, das es schwer ist da einen Überblick zu bekommen.

Ich würde zum Beispiel im Schaltschrank alle LS und Fi´s prüfen.... Da hab ich bisher nichts konkretes in den Normen zu gefunden. Bzw. ich vermute es gibt irgendwo den Verweis auf die VDE
 
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Ich würde zum Beispiel im Schaltschrank alle LS und Fi´s prüfen.... Da hab ich bisher nichts konkretes in den Normen zu gefunden. Bzw. ich vermute es gibt irgendwo den Verweis auf die VDE
60204-1 Abschnitt 18 "Prüfungen"
DIN VDE 0100-600 Abschnitt 6.4 "Erstprüfung"

hab ihr Frequenzumrichter verbaut? Dann musst du dir noch die Normen für EMV-Richtlinie suchen
 
Ich kann dir anfänglich diesen Leitfaden von Siemens empfehlen:
Steuerschränke nach internationalen IEC-Normen und Europäischen Richtlinien


Ist zwar ein echter Klopper aber deckt im Prinzip ein sehr großes Spektrum ab.
Wenn ihr zu den Schaltanlagen noch Feldverkabelung plant, dann kommen noch etliche Normen hinzu, das würde hier den Rahmen sprengen, denke ich.
 
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Bin bezüglich der Fragestellung etwas verwundert.

Der normgerechte Aufbau eines Schaltschrankes nach dessen Produktnorm EN 60204-1 ist für einen Maschinenbauer (mit Elektrowissen) eigentlich das kleinere Problem und für einen (wirklichen) Elektriker auch verständlich. Vieles ist in diesem Forum auch unter „Schaltschrankbau“ und „Elektrotechnik“ diskutiert.
Wichtig ist dabei, dass man die Fachbegriffe: Schutzerdung, Funktionserdung, Basisisolation, doppelte Isolation (Berührungsschutz), SELV, PELV, Stromtragfähigkeit und dazugehöriges Fein-Sicherungskonzept versteht.
Selbst die EMV ist in dieser Norm realistisch umsetzbar beschrieben.

Weiter gibt es dazu viel (kostenlose) unterstützende Literatur von Instituten wie DGUV, BG ITEM, baua, ZVEI.

Das Durchlesen und Ableiten fürs eigene Projekt kann für „ungeübte“ allerdings recht mühsam – teils auch frustrierend – sein. Meiner Erfahrung nach kommt man allerdings nicht drumherum.

Bei meinen Beratungen von Start-Ups stelle ich allerdings fest, dass Neulinge ohne eine wenigstens kurze Fachberatung damit nicht zurecht kommen, weil sie vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehen, recht oft auch eine Aversion gegen technische – und in ihren Augen ihre Kreativität „vernichtenden“ – Regeln haben. Dabei ist eine Schaltschrankausführung von einem Fachmann in wenigen Stunden begutachtet und „richtiggestellt“.

Verwendet man ordentliche Bauteile, hat ein elektrisches Grundverständnis und hält sich an die Produktbeschreibungen (welche die Normen ja umgesetzt haben), kann man eigentlich gar nicht wirklich viel falsch machen.

Basis dazu ist ein „ordentlicher“ – also wirklich detaillierter und vollständiger – Schalt- und Verdrahtungsplan.

Konformitätsbedingt viel schwieriger als ein Schaltschrank, der ja eher ein notgedrungenes Zubehör zum wirklichen Produkt darstellt, ist (nach meiner Erfahrung) die allgemeine Maschinensicherheit.

Zwar gibt es dazu von den Instituten und großen Firmen ebenfalls sehr viel und teils recht dicke Literatur, aber das Rechnen von Risikobewertungen über Sicherheitsblockschaltbilder ohne Schulung halte ich für unrealistisch (was nicht bedeutet, dass man es nicht autodidaktisch lernen kann. Darf aus eigener Erfahrung aber sagen: Das ist verdammt mühsam).

Nun muss man nicht immer gleich rechnen.
Sofern man eine Produktnorm für seinen Maschinentyp findet, ist darin oft der Sicherheitslevel bereits vorgegeben (PL und Kategorie), was man dann mit den richtigen Komponenten (nach deren Manuals) auch ohne Rechnen umsetzen kann.

Hat man sich dann durchgerungen, die in der Maschinenrichtlinie und detaillierter in den Maschinen-Produktnorm(en) geforderten Sicherheitsmaßnahmen/-Funktionen für seine Mascheinmal zu analysieren und das Lösungskonzept dazu konsequent auszuarbeiten, ist auch das umsetzbar.

Dafür gilt wieder das Gleiche, wie beim Schaltschrank. Nur dass nach meiner Erfahrung die Aversion von „Obertüftlern“, durch „blöde“ Normen in der Kreativität einschränken zu erleiden, noch (viel) schlimmer wird. Viel öfter als beim Schaltschrank kollidiert es nämlich damit, dass eine „Superidee“ mit der Produktnom kollidiert (und das der Grund ist, warum es von kompetenten Herstellern nicht schon längst umgesetzt wurde).

Nun steht: „Leider ist das Thema Normen für mich immer noch nicht einfach durch zu blicken … “

Da vermute ich, dass bei genauerer Betrachtung auch die Maschine selbst etwas unter den bisher geschilderten Themen leidet.
Auch dazu empfehle ich – so man es selbst nicht sicher schafft -, die Ausführung der Basis-Sicherheitsfunktionen von einem Fachmann zumindest theoretisch begutachten zu lassen.

Bezüglich dem Zeithorizont, bis man vom Anfänger zum Fachmann in „Konformität“ wird, mache man sich keine Illusionen. Man macht es ja meistens ergänzend zum prioren Tagesgeschäft und so sind dann zwei, drei Jahre schnell rum. Zwischenzeitlich kann man aber sehr wohl konform produzieren
 
Bin bezüglich der Fragestellung etwas verwundert.

Der normgerechte Aufbau eines Schaltschrankes nach dessen Produktnorm EN 60204-1 ist für einen Maschinenbauer (mit Elektrowissen) eigentlich das kleinere Problem und für einen (wirklichen) Elektriker auch verständlich. Vieles ist in diesem Forum auch unter „Schaltschrankbau“ und „Elektrotechnik“ diskutiert.
Wichtig ist dabei, dass man die Fachbegriffe: Schutzerdung, Funktionserdung, Basisisolation, doppelte Isolation (Berührungsschutz), SELV, PELV, Stromtragfähigkeit und dazugehöriges Fein-Sicherungskonzept versteht.
Selbst die EMV ist in dieser Norm realistisch umsetzbar beschrieben.

Weiter gibt es dazu viel (kostenlose) unterstützende Literatur von Instituten wie DGUV, BG ITEM, baua, ZVEI.

Das Durchlesen und Ableiten fürs eigene Projekt kann für „ungeübte“ allerdings recht mühsam – teils auch frustrierend – sein. Meiner Erfahrung nach kommt man allerdings nicht drumherum.

Bei meinen Beratungen von Start-Ups stelle ich allerdings fest, dass Neulinge ohne eine wenigstens kurze Fachberatung damit nicht zurecht kommen, weil sie vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehen, recht oft auch eine Aversion gegen technische – und in ihren Augen ihre Kreativität „vernichtenden“ – Regeln haben. Dabei ist eine Schaltschrankausführung von einem Fachmann in wenigen Stunden begutachtet und „richtiggestellt“.

Verwendet man ordentliche Bauteile, hat ein elektrisches Grundverständnis und hält sich an die Produktbeschreibungen (welche die Normen ja umgesetzt haben), kann man eigentlich gar nicht wirklich viel falsch machen.

Basis dazu ist ein „ordentlicher“ – also wirklich detaillierter und vollständiger – Schalt- und Verdrahtungsplan.

Konformitätsbedingt viel schwieriger als ein Schaltschrank, der ja eher ein notgedrungenes Zubehör zum wirklichen Produkt darstellt, ist (nach meiner Erfahrung) die allgemeine Maschinensicherheit.

Zwar gibt es dazu von den Instituten und großen Firmen ebenfalls sehr viel und teils recht dicke Literatur, aber das Rechnen von Risikobewertungen über Sicherheitsblockschaltbilder ohne Schulung halte ich für unrealistisch (was nicht bedeutet, dass man es nicht autodidaktisch lernen kann. Darf aus eigener Erfahrung aber sagen: Das ist verdammt mühsam).

Nun muss man nicht immer gleich rechnen.
Sofern man eine Produktnorm für seinen Maschinentyp findet, ist darin oft der Sicherheitslevel bereits vorgegeben (PL und Kategorie), was man dann mit den richtigen Komponenten (nach deren Manuals) auch ohne Rechnen umsetzen kann.

Hat man sich dann durchgerungen, die in der Maschinenrichtlinie und detaillierter in den Maschinen-Produktnorm(en) geforderten Sicherheitsmaßnahmen/-Funktionen für seine Mascheinmal zu analysieren und das Lösungskonzept dazu konsequent auszuarbeiten, ist auch das umsetzbar.

Dafür gilt wieder das Gleiche, wie beim Schaltschrank. Nur dass nach meiner Erfahrung die Aversion von „Obertüftlern“, durch „blöde“ Normen in der Kreativität einschränken zu erleiden, noch (viel) schlimmer wird. Viel öfter als beim Schaltschrank kollidiert es nämlich damit, dass eine „Superidee“ mit der Produktnom kollidiert (und das der Grund ist, warum es von kompetenten Herstellern nicht schon längst umgesetzt wurde).

Nun steht: „Leider ist das Thema Normen für mich immer noch nicht einfach durch zu blicken … “

Da vermute ich, dass bei genauerer Betrachtung auch die Maschine selbst etwas unter den bisher geschilderten Themen leidet.
Auch dazu empfehle ich – so man es selbst nicht sicher schafft -, die Ausführung der Basis-Sicherheitsfunktionen von einem Fachmann zumindest theoretisch begutachten zu lassen.

Bezüglich dem Zeithorizont, bis man vom Anfänger zum Fachmann in „Konformität“ wird, mache man sich keine Illusionen. Man macht es ja meistens ergänzend zum prioren Tagesgeschäft und so sind dann zwei, drei Jahre schnell rum. Zwischenzeitlich kann man aber sehr wohl konform produzieren
Das Problem ist, das selbst "Fachkräfte" ja schon nicht mehr überall durchblicken. Und ich denke bei uns passt einfach (noch) nicht alles.
Wir liefern ja keine Maschine einfach so aus - trotzdem will ich mal schauen was noch Fehlt.

Bei mir Privat wurde jetzt eine PV Anlage von einem Fachbetrieb aus der Region aufs Dach gebaut. Querschnitt vom Wechselrichter zur Unterverteilung ist zu klein. Falscher LS verbaut, falscher Fi verbaut, PV Anlage nicht richtig geprüft/ gemessen. Das alles von einem Fachbetrieb... Jeder baut Mist, aber man muss es ja nicht in Serie machen. Daher such ich momentan Normen und co. und schaue was uns dort noch fehlt...
 
Wenn man nicht erfährt, um welche Art "Sondermaschinen" es sich handelt und nur weiß. dass dazu auch ein Schaltschrank gehört, kann man keine tiefergehende Rückmeldung erwarten.

Viele Normen zu sammeln, bringt wenig (die richtigen schon), sondern verwirrt eher, da die meistens verschiedene Scopes haben, die man erst einmal zuordnen (können) muss.
Man geht deshalb top-down vor. Also recherchieren, welche Produktnormen anwendbar sind. In denen sind die "vielen Normen" von fleissigen Fachpersonen umgesetzt, um genau die "vielen Normen" zu ersparen. Leider fehlt in den Normen in der Regel jegliche Didaktik, um sie für Anfänger verständlich zu machen. Aber da muss man halt durch, oder sich beraten lassen.
 
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Das Problem ist, das selbst "Fachkräfte" ja schon nicht mehr überall durchblicken. Und ich denke bei uns passt einfach (noch) nicht alles.
Wir liefern ja keine Maschine einfach so aus - trotzdem will ich mal schauen was noch Fehlt.

Es gibt eigentlich zu ganz vielen Themen ergänzende Doku's von DGUV, BG, TÜV oder Herstellern von Sicherheits- bzw. Prüftechnik.
Die Publikationen sind meist deutlich verständlicher geschrieben als die Normen. Zum Einstieg ist das schon mal ein erster Startpunkt.
Dann bieten sich Schulungen an. Und selbst dann werden immer wieder Themen aufschlagen, wo es einfacher und auch günstiger ist, sich externe Beratung zu holen. Bei der Suche nach einem Safety-Experten muss man allerdings aufpassen. Da tummeln sich viele auf dem Gebiet, die ihr Geld nicht wert sind.
 
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