TIA Kommunikationslaufzeit S7-300 / S7-1500

MFreiberger

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Moin Zusammen,

folgendes Szenario:
Eine umfangreiche Behälterfördertechnik wird von einer 319-3 PN/DP gesteuert.
Im Zuge eines RetroFits soll die Anlage in drei Bereiche aufgeteilt werden. Diese Teilbereiche werden dann für sich in Betrieb genommen und jeweils von einer 1517F-3 PN gesteuert. Alle E/As werden über zwei Profibusstränge eingesammelt, deren Topologie nicht zu den neu zu schaffenden Teilbereichen passt.

Idee:
Alle E/As werden an einer neuen (Gateway-)Steuerung angeschlossen und an die Bestandssteuerung durchgereicht. Dort wird das PAE am Anfang des OB1 mit Daten aus der Gatwaysteuerung überschrieben. Am Ende des OB1 wird das PAA auf Datenbereiche geschrieben, die dann wieder an die Gatewaysteuerung gesendet werden.
Damit können die E/As in der Gatewaysteuerung logisch den Teilbereichen zugeordnet und von neu auf alt umgeschaltet werden.

Stolperstein:
Die Übertragungsgeschwindigkeit. Ich glaube eine iDevice-Kommunikation wäre am performantesten. Aber vielleicht weiß einer von Euch mehr oder hat schon Erfahrungen in diesem Thema?
Es sind auch zwei Drehgeber im Profinet projektiert. Diese machen 8.192 pls/Umdrehung. Anzahl Umdrehungen/s ist nicht exakt zu klären. Wenn diese nicht schnell genug aktualisiert werden können, gibt es vielleicht Alternativen (z.B. jeweils noch einen zweiten Drehgeber verbauen).

Fragen:
Welche Kommunikationsart würdet ihr wählen?

VG
MFreiberger
 
Hallo Mario,
ich durchblicke deinen Ansatz zwar nicht komplett - aber ich würde auch IDevice wählen. Das dürfte dann ja an die Standard-Perepherie herankommen. Das machst du dann auch sicherlich via ProfiNet ?
Das mit deinen Drehgebern verstehe ich nicht. Die würde ich auf keinen Fall so übertragen sondern in der jeweiligen Steuerung auswerten und nur das Ergebnis übertragen.
 
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Hallo Mario,
ich durchblicke deinen Ansatz zwar komplett nicht (sorry Ralf, dass ich Deinen Wortlaut geklaut und nur 2 Worte getauscht habe) - aber mich interessiert an der Konstellation etwas ganz anderes.
3 PLCs sollen sich also aus einem gemeinsamen Pool von EingangsVariablen ernähren? Werden sich die 3 PLCs aufeinander einsynchronisieren müssen und sich somit ggfs gegenseitig behindern bzw. im Wege stehen bzw. gegenseitig ausbremsen?
8192 Impulse pro Umdrehung klingt nicht nach wenig. Und die Anzahl Umdrehungen pro Sekunde lässt nicht näher angeben???
Hmmm, ich hoffe, es werden nur (winzige?) Bruchteile von Umdrehungen pro Sekunde sein. Wofür werden diese Zahlen überhaupt benötigt?
Warum meinst Du, dass eine Verdopplung der Anzahl Drehgeber Abhilfe bringen könnte? Willst Du sie z.B. abwechselnd abfragen und kannst Ungenauigkeiten bei unvollständigen bzw. hinterherhinkenden Zwischenwerten verknusen?
 
Moin,

erst einmal vielen Dank für Euer Feedback. Ich versuche zu präzisieren:

Aktuell steuert eine 319 die Anlage. An dieser Steuerung sind zwei Profibusstränge angeschlossen, die die E/As einsammeln und verteilen (ca. 3.000 IN / 1400 OUT).
Die Anlage soll jetzt auf drei Steuerungen (1517) aufgeteilt werden. Damit wir im laufenden Betrieb Teile der Anlage für IO-Checks und Tests abschalten können, die anderen Teile aber weiterlaufen sollen, müssen wir die E/As auf die Steuerungen aufteilen. Also Teilbereich A wird getestet und die E/As müssen dafür auf der neuen Steuerung zur Verfügung stehen. Gleichzeitig muss der Rest der E/As der alten Steuerung weiterhin zur Verfügung stehen.

Jetzt könnte man natürlich im Vorfeld die E/As logisch und hardwaretechnisch auf drei Profibusstränge aufteilen. Das ist aber sehr aufwändig, denn dann müssten einzelne Sensoren umverdrahtet werden und die Profibusstränge neu "zusammengesetzt" werden. Dann muss in der Altsteuerung noch die Hardware komplett neu gemacht werden und es müssen auch E/A-Adressen im Programm angepasst werden.
Bei den Tests müssten dann immer die Stecker der Profibusstränge umgesteckt werden, je nachdem, welcher Teilbereich getestet wird. Weil die Anlage sehr groß ist und die Testzeiteinheiten klein (je ein WE), müsste sehr häufig umgesteckt werden. Das geht dann auf das Material und es besteht das Risiko, dass etwas kaputt geht.

Da ist es einfacher, wenn eine der neuen Steuerungen die "Hoheit" über die Signale bekommt und die Signale umroutet. Das Umrouten muss zwar vorbereitet werden, aber der Aufwand in der Altsteuerung ist vergleichsweise übersichtlich. Wenn alles funktioniert, kann man mit einem Bit den jeweiligen Teilbereich von der Altsteuerung auf die neue Steuerung umswitchen. Da den neuen Steuerungen jetzt die Eingange dauerhaft und die Ausgänge bei Umschaltung zur Verfügung stehen, kann schon im laufenden Betrieb ein E-Check (bitte nicht verwechseln!) gemacht werden und man spart Wochenendarbeit ein.

Bezogen auf die Drehgeber sehen wir das Problem, dass die Kommunikationslaufzeit zu lang ist und Impulse verloren gehen. Deswegen ist die Überlegung, an den beiden Stellen, an denen ein Drehgeber eingesetzt wird, jeweils einen zweiten zu installieren. Dann bleibt der alte an der Bestandssteuerung und der neue wird auf die neue Steuerung verdrahtet.

Jetzt wollen wir möglichst die sicherste und performanteste Kommunikationsvariante wählen, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Ich denke inzwischen, dass iDevice die beste Lösung ist. Das würden wir dann über Profinet lösen. Die Alt-Steuerung ist der Controller und die neue Steuerung das Device.

Hat Jemand Erfahrungswerte oder Testergebnisse, wie schnell iDevice ist?

VG
Mario
 
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Das IDevice habe ich nie getestet (muss ich gestehen) - ich würde es aber wie die "normalen" dezentralen E-A's bewerten - es wird ja auch so gehandelt.
Die Geber aufdoppeln sehe ich aus Sicht eines Instandhalters eher negativ. Was spricht denn dagegen, die Geber in der jeweiligen Steuerung auszuwerten und dann dessen Ergebnis via IDevice zu übergeben.

Dein "E-A-Routing" ist, so wie du es beschreibst, sicher der beste Weg, diese Steuerungs-Aufteilung relativ schmerzfrei in der Griff zu bekommen. Du / ihr solltet das dann aber besonders gut dokumentieren ... sonst blickt da irgendwann keiner mehr durch. Ich persönlich würde immer versuchen, soweit es mit vertretbarem Aufwand machbar ist, der Steuerung die Hoheit über die E-A's zu geben, der sie im Grunde auch gehören. Wie schon geschrieben : Instandhaltungs-Sicht ...
 
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