TIA Ankündigungen zur Abkündigung Comfortpanel

Man kündigt ein Produkt nicht für den Auslauf an, um es dann noch 10 Jahre ganz normal zu verkaufen.

Also noch mal für Hannoveraner:
Nicht mehr aktiv vermarktet aber weiterhin bestellbar.

Ersatzteil bedeutet im Zweifel, dass man das defekte Gerät einsenden muss
Ab 2034:


Frage mich manchmal...
Ja, ich mich auch.
 
Das ist schlicht Falsch.
Laut dem verlinkten Artikel ist PM.400 mit 1.10.2024 und das bedeutet, dass mit Ende September 2034 PM.490 kommt - da ist Schluss mit Ersatzteilen. Mit den Neupanels wird realistisch mit 1.10.2026 Schluss sein.

Lies bitte das nochmal genau

Multipanel auf Comfort Panel zu migrieren war kein großes Thema, aber der Unterschied zwischen Comfort und Unified ist zu groß (und die Migrationstools bisher zu...."durchwachsen") um einfach hochrüsten zu können.
Ich gebe dir teilweise recht, aber nach meiner Erfahrung schrecken trotzdem viele Betreiber noch heute davor zurück von der x77-Serie auf Comfort-Panels einfach so zu migrieren - die nehmen lieber die 15k EUR in die Hand, die am professionellen Ersatzteilmarkt z.B. für ein MP277 abgerufen werden. Einerseits weil es doch einiges an Zeit kostet so was hoch zu migrieren und dann sauber anzupassen - da sind 15k EUR schnell verbraten; zudem möchte ich nicht wisen was es kostet, wenn bei VW am Band so ein Panel ausfällt und dadurch 4 T7 nicht gebaut werden (die ja um > 60k gehandelt werden).
 
Von O17 mit ProTool oder OP270-MPx77 nach Comfort
war es ja noch möglich zu migrieren, nach Unified wird man
wahrscheinlich die Produktion einstellen müssen und zum
Amtsgericht gehen um einen Insolvenzantrag zu stellen.
 
Lies bitte das nochmal genau
Bei den Panels gibt es eine Sonderregelung
Die Auslaufphase von üblicherweise einem Jahr wird darüber hinaus verlängert, so dass die Panels länger als gewöhnlich als Neuteil verfügbar sein werden.
Ob es Sinn macht, bei den Comfort Paneln zu bleiben? Nicht so wirklich. Aber wenn Unified die Lösung ist, da wünscht man sich das Problem zurück
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Panels gibt es eine Sonderregelung
In dem zitierten Beitrag steht 10 Jahre bei Panels, 5 Jahre für IPC. Sonst nichts.
Die Neuteilebestellbarkeit nach dem PM.400 ist länger als das übliche Jahre - sonst lese ich keine Sonderregelung.

Bei den x77ern hat Siemens während der Ersatzteilphase die Hardware überarbeitet weil es wohl billiger war Panels mit neuer Hardware zu produzieren als alte zu reparieren. Die Konsequenz war dass die nur mit WinCCflex 2008 SPirgendwas + HF-irgendwas unterstützt wurden - toller Service war das. Der Rattenschwanz an Ärger der da dran hing den hatte ich schon fast vergessen.

Mal schauen wie das Phase-out diesmal läuft. Wir planen vorerst nur noch IPCs mit WinCCAdvanced ein.
 
Ach ja, die Qual der Wahl in der wunderbaren Welt der Technikprodukte! Da steht man also vor zwei Optionen, die man beide nicht will: Entweder man hält sich an das gute alte, veraltete und überteuerte Gerät, das zwar noch funktioniert – zumindest bis die Lagerbestände aufgebraucht sind und man es nur noch in Technikmuseen bewundern kann. Oder aber man wagt den mutigen Schritt in die Zukunft, greift zum neuesten, hochmodernen Gerät, das... leider irgendwie noch nicht so ganz funktioniert.

Willkommen im „Betatester-Paradies“! Hier erhält man das neueste Modell, das stolz glänzt, aber leider nur halb so viele Funktionen hat wie das alte – und die, die es hat, sind in etwa so zuverlässig wie ein Regenschirm bei Sturm. Aber keine Sorge! Fehlende Funktionen lassen sich ja bequem durch endlose Skripte nachbilden. Klar, die Skripte sind anfällig, fehlerbehaftet und sorgen gelegentlich dafür, dass die gesamte Anlage abstürzt, aber hey – das ist doch der Preis des Fortschritts!

Wer braucht schon Stabilität und Verfügbarkeit, wenn man stattdessen die neuesten, schillernden Features bekommt, die bald durch ein Firmware-Update nachgereicht werden – vielleicht. Oder auch nicht.

Am Ende bleibt einem also die Wahl: Entweder man zahlt einen Premiumpreis für ein Produkt, das seine besten Tage schon hinter sich hat und bald in Rente geht, oder man tritt ins Abenteuerland der unfertigen Innovationen ein und hofft, dass die fehlenden Funktionen irgendwann mal richtig funktionieren. Aber immerhin hat man dann die Gewissheit, dass die Zukunft – zumindest in Form von nervenaufreibenden Updates und unausgereiften Features – niemals langweilig wird!
 
Oder der Kunde sieht irgendwann ein, daß es auch andere Hersteller gibt und man mal über den Tellerrand schauen muß... Nur weil die Mitarbeiter auf Siemens geschult sind, heißt das ja nicht, daß sie nicht auch was Anderes lernen können.
Meiner Meinung nach kommen die hier geführten Diskussionen um Unified nicht stark genug bei den Kunden an. Sonst würden die nicht so an Siemens hängen. Das muß m.M. nach vom Lieferanten stärker an den Kunden kommuniziert werden.
 
Das die MA auf Siemens geschult sind, hat eben damit zu tun, dass in gewissen Branchen die Kunden meistens auf Siemens setzen. Ich hatte ein einziges Beckhoff Projekt damals gehabt, davor und danach war alles Siemens.

Du musst halt auch Kunde definieren.. ich kann jetzt nicht im Porsche Motorenwerk zum Oberingenieur gehen und sagen er soll mal Beckhoff kaufen, nachdem ettliche tausende von Euro in die Entwicklung eines Standards für Tia Portal in Zusammenarbeit mit Siemens geflossen sind und alle anderen Maschinen davor auch auf Siemens basieren. Da hängt ja noch mehr hinten dran, Instandhaltung.. Einkauf.. freigegebene Komponenten etc..
 
Das die MA auf Siemens geschult sind, hat eben damit zu tun, dass in gewissen Branchen die Kunden meistens auf Siemens setzen. Ich hatte ein einziges Beckhoff Projekt damals gehabt, davor und danach war alles Siemens.
Man muß ja nicht gleich das ganze Projekt auf einen anderen Hersteller umbiegen, aber wenn man dem Kunden klar macht, daß die HMI von Siemens nicht geeignet sind bzw. sehr aufwändig, dadurch das Projekt um 10.000€ teurer, wird man sicher auf offene Ohren stoßen, mal ein anderes HMI einsetzen zu dürfen. Für Big S haben ja fast alle Hersteller Treiber parat.
Dafür muß aber auch der Lieferant entsprechend umsteuern, der Vertrieb muß von den Problemen wissen und entsprechende Argumente aus der Entwicklung an die Hand bekommen. Und dann amortisiert sich auch beim Lieferanten der Umstieg auf ein neues HMI / die Neuentwicklung. Nur so lange die Entwicklung immer nur jammert, aber die Probleme weder zum Verteieb noch zum Kunden kommuniziert werden, wird sich auch nichts ändern.
Mach dem Kunden klar: Produkt A ist abgekündigt, läuft aus. Nachfolgeprodukt ist aufgrund diverser Probleme X€ teurer in der Entwicklung. Aber Produkt B ist nicht oder aber nur X-Y€ teurer, dafür aber besser: Vorteile A, B und C, dann glaube ich nicht, daß ein vernünftiger Kunde an Produkt A festhält. Und wenn doch, zahlt er eben Preis X.... der kann ja ein Schmerzensgeld für den zusätzlichen Aufwand enthalten...
 
Was ich schon immer sage, klare Trennung mit klaren Schnittstellen zw. SPS und HMI. HMI ist immer viel stärker im Wandel begriffen...
Deshalb, nicht optimierte Schnittstellen-DBs, HMI und SPS nicht im selben Projekt, kein Programm-Alarm, Alarm_DQ, keine openess/Sivarc Codegeneratoren, keine Extravaganten Sonderlocken im HMI, keine Steuerungsrelevanten Funktionen im HMI usw...
Evtl. halt noch Windows basierte Panel-PCs, da ist man in Grenzen offener... aber ja

PS: Ich kenn Anlagen/SPSn, da hängt mitlerweile die 5. HMI-Generation bzw. HMI-Hersteller drann... Geht halt nur, wenns einfache klare Schnittstellen gibt, und die SPS auch ohne HMI den Dienst klaglos ausführt...
 
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Am Ende ists so wies ist. Ideologische Grundsatzdiskussionen überlass ich in Zukunft den Philosophen und mach einfach pragmatisch meine tägliche Arbeit und lebe damit, wies halt ist.
Nicht so viel grübeln und nachdenken, macht nur Kopfschmerzen...
 
Teuer wird es auch schon zuvor.

Siemens schlägt oft ab Beginn des Auslaufs ca. 10% auf den ursprünglichen Preis auf. Das ist bisher nicht passiert, kommt aber sicher noch. Das TP1500 zumindest ist noch nicht als Ersatzteil deklariert, obwohl es schon ein paar Tage ausgelaufen ist.
In den Jahren nach dem Auslauf wurde der Preis bis dato sukzessive erhöht. 2034 wird so ein Panel bestimmt das 5-10 fache kosten. So war es zumindest beim Vorgänger MP377.

Ich wurde die letzten Monate beauftragt mit Unified V19 eine neue Projektvorlage zu entwickeln. Ich war anfangs vehement dagegen. Aber mittlerweile erkenne ich doch schon einige deutliche Vorteile vom Unfied. Allerdings auch nach wie vor gravierende Nachteile. Ich persönlich bin mittlerweile bei dem Punkt wo ich sage lieber Unified als Comfort, schon allein wegen der Ersatzteilverfügbarkeit.

Imho schwerwiegende Unterschiede:

Vorteile Unified:
- Deutlich ansprechenderes Design/Aussehen
- Funtionen wie Grafiklisten an Buttons funktionieren nun endlich
- Sichtbarkeit von allen Objekten ist nun schaltbar, auch von Bildbausteinen/Faceplates
- Deutlich bessere Performance, bisher gab es auch nach langer Einschaltdauer kein träges Panel wie beim Comfort Panel
- Deutlich mehr Variablen möglich
- Zumindest beim 19 Zoll Gerät deutlich bessere Auflösung
- Man braucht keine unsichtbaren Buttons mehr über irgendwelche Grafiken legen, da man einfach das Klick Ereignis an die Grafik packen kann
- Wenn man irgendeinen kreativen Einfall hat lässt sich dieser wahrscheinlich umsetzen. Nicht immer schön umsetzbar, aber für unsere Kunden ein echter Mehrwert


Nachteile Unified:
- Die Rezepturverwaltung (Parameter Control) ist komplett unbrauchbar. Hier gibt es eine Lösung/Entwicklung vom APC Köln als Ersatz.
- Die Benutzerverwaltung ist komplett unbrauchbar. Jeder der Zugriff auf die BV hat kann alle PW ändern ohne das alte PW zu kennen oder sogar benutzer löschen. Man kann sogar den SPS Admin löschen. Auch alle Kommentare die man im TIA zu den Benutzern hinterlegt hat sind offen sichtbar. Hier habe ich noch keine Lösung außer den Kunden den Zugang zur BV komplett zu sperren. Heißt der Kunde kann keine eigenen Benutzer für seine Mitarbeiter anlegen. Die Siemens Fachberatung kannte auch keine Lösung.
- Die Skripte die für bestimmte Dinge notwendig sind sind sehr lästig. Die muss man zum Glück nur einmal entwickeln, danach kann ich die Funktion für jede Maschine benutzen. Dass lokale Skripte (zu Beispiel an einem Button) mehr Funktionen können als globale Skripte macht es nicht besser. Ich habe die Vorlage aber so hin bekommen, dass meine Kollegen für ihre Maschinen nicht an die Skripte dran müssen. Es muss also keiner dieses stark beschnittene Javascript lernen.
- Kurvenanzeige ist deutlich komplizierter geworden. Ich glaube aber, dass die da nachgebessert haben, das habe ich noch nicht kontrollieren können.
- Transparente Objekte (z.B. Buttons) werden im Engineering nicht mehr schraffiert dargestellt, sondern sind wirklich unsichtbar, wodurch man die Objekte leicht übersehen kann
- Symbolisches Multiplexen geht nicht mehr für UDTs/Structs


Zusammengefasst kann man sagen, dass der Einstieg wirklich schiwerig ist, aber wenn man es erstmal am Laufen hat (das muss man ja nur einmal machen) dann ist die Engineering Zeit nicht wirklich höher als zuvor. Man hat dafür mehr Möglichkeiten. Die Performance ist besser und das Panel wirkt sehr viel hochwertiger. Unser Vertrieb war zum Beispiel sehr begeistert von den Verbesserungen.

Ich kann jedem Maschinenbauer nur raten, falls ihr euch dazu entscheidet bei Siemens zu bleiben, dann setzt da jemanden für 3-6 Monate an einen Testschrank mit SPS und Panel und arbeitet euch da vernünftig ein. Dann werdet ihr einen Mehrwert entdecken. Aber bloß nicht an einer Maschine für einen Kunden entwickeln. Das geht nach hinten los. Ihr werdet des Öfteren am Anfang Hilfe von Siemens brauchen. Und die dauert seine Zeit. Das ist nicht sauber machbar bei einem Kundenprojekt.
 
ja wir haben schon ein Praktikant und ein Werkstudent drauf angesetzt.

Das wird ein harter Schnitt weil wir so gut wie alles neu bauen müssen. Aber manchmal tut sowas auch gut.
 
Ist eine Option ja. Ich würde lieber erfahrene Leute da ransetzen, welche die Anlagen kennen. Nur so vermeidet man eine mehr schlecht als rechte 1 zu 1 Adaption, nutzt die Vorteile und umschifft die Nachteile bestmöglich.

Wer an Unified so rangeht, dass er alles Alte 1 zu 1 so umsetzen möchte, wie in Advanced oder letztlich ProTool, der wird garantiert auf die Nase fallen.

Und das ist auch nicht schlecht so.
Was haben wir alle geflucht, als TIA kam und alles nur noch symbolisch sein sollte... inzwischen vermisst niemand mehr die Zeit des DB10.DBX0.1 mit Doppelzugriff über DB10.DBB0...

Aber grundsätzlich gilt natürlich. Wer warten kann, wartet auf V20, die Sprünge bei Unified werden in den nächsten Versionen sicherlich ordentlich sein...
 
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