CC100 ModbusRTU und MBus

fischerp

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Guten Abend,
ich habe eine eher grundsätzliche Frage zu Modbus RTU, die nicht zwingend (nur) mit WAGO zu tun hat.
Ich möchte in einer Hausautomation Teilnehmer mit Modbus TCP, Modbus RTU und MBus einsetzen. Bislang habe ich 750-8xxx Controller verwendet (unter CS 2.3 und 3.5), da konnte ich im Prinzip jede mir genehme Schnittstelle dranstecken. Jetzt möchte ich aus Platzgründen das ganze mit einem CC100 probieren. Mir stellt sich da aber folgende Frage:
Modbus RTU ist RS485, da kann ich mehr Teilnehmer (Relaisausgänge und analoge/digital IOs...) anbinden, als ich benötige. Die Zähler möchte ich per MBus anbinden, hier habe ich an einen Pegelwandler mit RS485 gedacht. Jetzt ist natürlich Modbus RTU was komplett anderes, als eine standartmässige serielle Schnittstelle. Mit Geräten mit RS485 habe ich bioslang auch noch nichts zu tun gehabt. Weil aber der Controller nur genau eine RS485 hat, und eigentlich RS485 32 Teilnehmer kann, stellt sich mir die Frage, ob einer dieser Teilnehmer ein nicht-Modbus-Gerät sein kann. Kann/muss man dieses Modbusgerät adressieren, also mit einer ID versehen?
Der Einsatz von Modbus TCP Geräten ist vermutlich nicht möglich, weil ich erstens ein bisschen mit den IP-Adressen sparen muss, und zweitens genau die Sachen, die ich mit Modbus RTU ansprechen möchte, (noch) nicht mit TCP gefunden habe. Bevor ich jetzt viel Geld für Komponenten ausgebe, die ich möglicherweise nicht so nutzen kann, wie ich das will, wäre mir der Rat eines Kollegen, der so was schon mal gemacht hat, oder definitiv weiß, ob das geht, sehr hilfreich.
Damit möchte ich mich auch schon mal im Vorraus bedanken und ein schönes Wochenende wünschen.
 
Hallo
So wie du dir das vorstellst funktioniert es nicht.
RS485 ist Physik, Modbus ist ein Protokoll.
Der MBus Master versorgt ebenfalls den Bus mit Strom. Dies kann die RS485 nicht leisten.
Ein Gateway Modbus TCP / MBus würde gehen. Ob du Platzmäßig dabei besser kommst kann ich nicht sagen. Außerdem hast du ein weiteres Gerät was programmiert werden muss.
 
@ Holgermaik
Danke für deine Antwort, allerdings leuchtet mir das nicht ein. Der MBus-Master versorgt den Bus mit Strom, das ist soweit klar. Abgesehen von den kleinen USB-Sticks, die nur 1 oder 2 Lasten treiben können, muss diese Energie aus der Schnittstelle kommen. Ich rede hier allerdings von einem "richtigen" Pegelwandler mit eigener Stromversorgung. Die Modbus RTU-Geräte haben auch eine eigene Stromversorgung. Damit lässt sich, wenn ich mal die ganze Erklärung, was ich da konkret damit machen will, auf die Frage reduzieren, kann ich an dieser einen physikalischen Schnittstelle (RS485) mehrere Protokolle gleichzeitig fahren? (Bei ethernet geht das ja auch. Da tummeln sich lustig die verschiedensten Dienste auf der selben Leitung.)
Aber, wenn Du dir da sicher bist, dass das nicht geht, dann habe ich jetzt eine Antwort, auch wenn es nicht das ist, was ich mir erhofft habe :cry:
Ein Modbus TCP zu MBus Gateway hätte eventuell noch den Charme, dass es irgendwo sitzen kann und mir die Entfernung zum Controller keine Probleme macht. Vllt ist es der richtige Weg, wenn ich mich hier nach der geeineten Hardware umsehe.
 
für MBus an einer Wago-Steuerung, die MBus-Karte von Wago einsetzen. Dazu ist auch die Software für alle möglichen Endegeräte dabei.
Mein Tip: "Fang da selber nichts an!"
Ich musste mich damit mal tiefer beschäftigen, da die Wago Bausteine für die S7 diverse Probleme hatten. (extremer Speicherverbauch für nix & meine Wärmemengenzähler wurden falsch ausgelesen, da leichte Protokolldifferenzen.
Aber WAGO MBus an Wago Controller hatte diese Probleme nicht. Das hat mich ein paar Monate Arbeit gekostet!

zu: meherere Protokolle auf RS485
1. RS485 ist nur eine elektrische Spezifikation
-Alle Teilnehmer müssen mit der identischen Baudrate arbeiten!

2. Da alle Teilnehmer auf einer gemeinsamen Leitung arbeiten, muss ein Protokoll sichergestellen, dass immer nur max. 1 Sender aktiv ist. Alle anderen Teilnehmer müssen sich zu dieser Zeit still verhalten. Üblicher Weise macht man das mit einem Token-Ring-Bus.

D.h. ein Master regelt den Datenverkehr mit einem Busprotokoll (MPI, PPI, ProfiBus, ModBus RTU, ...)
Zwei verschiedene Busprotokolle fahren geht daher nicht! Dafür braucht man dann eine 2te Schnittstelle!
 
Hallo Maagig7,
-für MBus an einer Wago-Steuerung, die MBus-Karte von Wago einsetzen.
dass das geht weiß ich, habe ich auch schon gemacht, wie im ursprünglichen Post beschrieben. Aber, ich will/muss aus Platzgründen den Compactcontroller verwenden, und der hat nur eine RS485 Schnitstelle und es können keine weiteren angesteckt werden. Das geht eben nur bei den 750-8xxx. Da hätte ich mit der 753-649 einen Pegelwandler, der direkt mit dem K-Bus kommuniziert.​
-D.h. ein Master regelt den Datenverkehr mit einem Busprotokoll (MPI, PPI, ProfiBus, ModBus RTU, ...)
Zwei verschiedene Busprotokolle fahren geht daher nicht! Dafür braucht man dann eine 2te Schnittstelle!
genau das war meine Frage.​

Somit bleibt letztlich nur der Vorschlag von Holgermaik, per Modbus TCP die Schnittstellen mittels Gateway nachbilden, die der Compactcontroller von Haus aus nicht hat.
 
Es gäbe auch Modbus RTU Server, die auf der anderen Seite M-Bus Master (oder besser Client?) sind.
(Anmerkung: RTU Slave ist out, soll man jetzt RTU Server nennen)
 
Wenn du keine RS485-Schnittstelle nachrüsten kannst oder willst, dann nimm ein ModbusTCP-zu-ModbusRTU-Gateway, die gibt es sehr günstig, z.B. USR-DR302
Für MBUS würde ich auch nichts selber implementieren, sondern ein Gateway nehmen. z.B. wir verwenden Solvimus MBUS-GE20M
 
@ PN/DP
Erst mal danke für deinen Tip. Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, mich intensiver mit der Thematik zu befassen.
Ich habe das was Du empfohlen hast versucht, mit einem ET69C02 von ebyte versucht. Das hat nicht geklappt, vermutlich weil ich die extrem schlecht dokumentierten Parameter falsch eingestellt habe. D.h., es gibt ein youtube-Video, in dem die Einstellungen gezeigt werden, das geht über eine Weboberfläche. Allerdings bezieht sich das Video auf eine Vorgängerversion und die englische Übersetzung ist furchtbar. Auf jeden Fall kann ich keine Verbindung zum angeschlossenen Modbus RTU-Device aufbauen und weiß nicht einmal, ob es am Modbusdevice (Relaisblock), oder am Gateway liegt.
Jetzt meine Frage, das USR-DR302 ist spottbillig, das habe ich erst gesehen, nachdedm ich das andere bereits bestellt hatte. Gibt es da eine brauchbare Doku?
Ist das womöglich so selbsterklärend, dass man in irtgendwelchen verständlichen Masken die grundlegenden Dinge, wie IP-Adresse, Parameter für die serielle Schnittstelle... einträgt und das rennt?
Ist das so, wie ich es z.B. von meinem WR-Richter an der Solaranlage kenne, dass ich einfach am angeschlossenen Device die Modbus-ID einstelle und dann am Gateway auch diese ID und die Register, wie sie auch für Modbus RTU gelten anspreche, als wären es Modbus TCP-Register?
Und ganz wichtig, stehst Du für den einen oder anderen Tip zur Verfügung, wenn ich mich wieder verenne? In dem Fall kaufe ich jetzt noch das USR-DR302
 
Jetzt meine Frage, das USR-DR302 ist spottbillig, das habe ich erst gesehen, nachdedm ich das andere bereits bestellt hatte. Gibt es da eine brauchbare Doku?
Ist das womöglich so selbsterklärend, dass man in irtgendwelchen verständlichen Masken die grundlegenden Dinge, wie IP-Adresse, Parameter für die serielle Schnittstelle... einträgt und das rennt?
Ja, es gibt eine Weboberfläche zum Einstellen aller Funktionen und ein relativ gutes Handbuch (englisch). siehe hier:

Und ganz wichtig, stehst Du für den einen oder anderen Tip zur Verfügung, wenn ich mich wieder verenne? In dem Fall kaufe ich jetzt noch das USR-DR302
ja, stell hier deine Fragen, es wird dir jemand helfen. Oft auch ich ;)
und schau mal in der Forumssuche nach USR-DR302
 
Hi,
Ich habe das was Du empfohlen hast versucht, mit einem ET69C02 von ebyte versucht. Das hat nicht geklappt, vermutlich weil ich die extrem schlecht dokumentierten Parameter falsch eingestellt habe. D.h., es gibt ein youtube-Video, in dem die Einstellungen gezeigt werden, das geht über eine Weboberfläche. Allerdings bezieht sich das Video auf eine Vorgängerversion und die englische Übersetzung ist furchtbar. Auf jeden Fall kann ich keine Verbindung zum angeschlossenen Modbus RTU-Device aufbauen und weiß nicht einmal, ob es am Modbusdevice (Relaisblock), oder am Gateway liegt.
das scheint bei den Produkten von eletechsup generell der Fall zu sein. Vernünftige Doku zu deren Produkten findet man so gut wie gar nicht, zumindest in englisch.

Das gilt auch für die verschiedenen Modbus I/O Schnittstellen von denen.

Gruß
 
@ Thruser
Hi,
da bin ich ja jetzt erst mal beruhigt, dass das nicht zwingend nur an mir liegt.
Mein Vorgehen sieht jetzt so aus, dass ich das USR-DR302 bestellt habe. Da gibt es auch eine ordentliche Beschreibung, ein richtig ausführliches Handbuch, das erst mal einen guten Eindruck macht. Was leider nicht geht, ist; über die im Handbuch angegebenen Links die empfohlene Software zum testen herunterzuladen. Aber alle Einstellungen gehen wohl auch über die Weboberfläche. Ausserdem gibt es hier im Forum, wie PN/DP schon erwähnt hat, etliche User, die mit exakt diesem Gerät Erfahrung haben.
Damit versuche ich jetzt auf die Modbus I/O Schnittstelle von eletechsup zuzugreifen. Da gibt es eine Liste (10IOA04 MODBUS RTU Commamd), mit der hoffentlich etwas anzufangen ist.
BTW, "Vernünftige Doku zu deren Produkten findet man so gut wie gar nicht, zumindest in englisch." schon der Name der Liste ist ein schönes Beispiel für die tolle Übersetzung ins Englische. Was mit Commamd, Mosbus, getway... gemeint ist kann ich mir denken, was sich aber hinter Begriffen, die mir überhaupt nichts sagen verbergen könnte, macht die Sache schwierig.

Ich melde mich gerne wieder, wenn ich weitere Erkenntnisse habe, die vllt auch für andere hilreich sein können.
 
Hallo,
um mein Problem in den Griff zu bekommen und um mit Hardware zu arbeiten, die hier im Forum bekannt ist, habe ich mir jetzt einen USR-DR302 zugelegt. Da komme ich auch nicht weiter.
Am besten schreibe ich mal, was ich gemacht habe, wahrscheinlich fällt irgendjemand mein grundsätzlicher Denkfehler auf.
Hardware:
o.g. USR-DR302 und ein Relaisboard von eletechsup. Das Relaisboard hat 4DI und 4DO, es gibt tatsächlich eine Registerbeschreibung.
USR-302 und Relaisboard sind über über RS485 verbunden, und zwar B/R mit B-, A/T mit A+, gnd mit GND auf beiden Seiten der wenige Zentimeter langen Verbindung (Einzeldrähte) ein 120R zwischen + und -
Einstellungen USR:
Local IP
statisch
IP 192.168.2.7 die passt zu meinem Netzwerk
Submask 255.255.255.0
Gateway und DNS-Server = IP-Adresse des Routers, alsi ...1
das muss passen, schliesslich komme ich auf drauf
serial port:
9600 Band ,8 Data bits,None Parity,1 Stop Bit (das entspricht dem Datenblatt des Relaismoduls)
Local port 502
Work mode TCP Server
Remote Port und Adresse kann ich nicht einstellen, alles andere würde mich auch wundern
Die vier Checkboxen unten Reset, Link, Index,similar RFC2217 sind nicht angehakt
Expant Function
wie im Ursprung, also ausser TCP Server-kick-off old connection und Modbus TCP nichts angehakt
Misc Config
alles original, da steht ja nur der Name, der Http-Port... drin

Ich habe übrigens aktuell nur einen RDP-Client, den ich verbinden will, also sollte die Beschränkung auf 4 Clients unerheblich sein.

Jetzt bin ich davon ausgegangen, dass ich einfach mit Modbus Poll (oder einem entsprechenden Programm) auf die IP-Adresse des USR-302 (port502), Modbus-ID, wie am Relaismodul eingestellt, Register wie in der Modbus RTU-Anleitung angegeben zugreifen kann. Also, als hätte ich (in meinem Beispiel) an 192.168.2.7 ein Modbus TCP-Gerät.

Ich bekomme einen Timeout-Fehler, das sieht für mich nach einem Verbindungsproblem aus. Wenn die Registeradressen falsch wären sollte doch eher so etwas, wie illegal data kommen?
Wenn ich das Ethernet vom USR-302 abziehe bekomme ich einen Fehler im Verbindungsaufbau,
Wenn ich die RS485 Verbindung abziehe kommt der Timeout error. Das sieht doch nach einem Problem entweder in den Einstellungen am Gateway (USR) oder nach einem Verdrahtungsproblem aus. Die D+7D- Leitungen habe ich schon vertauscht, Abschlusswiderstände sind dran, am Relaismodul gibt es nichts einzustellen, ausser der Modbus-ID (Baudrate... kann nur über den Zugriff auf die Register verstellt werden. Soweit war ich noch gar nicht, dass ich das könnte.) Ich habe einen HW-Reset gemacht, also gehe ich davon aus, dass die Angaben im Datenblatt passen.

Ist da etwas grundsätzlich falsch?
 
und ein Relaisboard von eletechsup. Das Relaisboard hat 4DI und 4DO, es gibt tatsächlich eine Registerbeschreibung.
Wie heißt das Relaisboard genau? Zeige uns die Registerbescheibung

USR-302 und Relaisboard sind über über RS485 verbunden, und zwar B/R mit B-, A/T mit A+, gnd mit GND auf beiden Seiten der wenige Zentimeter langen Verbindung (Einzeldrähte) ein 120R zwischen + und -
zeige uns das Geräte-Handbuch oder Datenblatt bzw. die RS485-Anschlussbeschreibung des Relaisboards

Ich habe übrigens aktuell nur einen RDP-Client, den ich verbinden will, also sollte die Beschränkung auf 4 Clients unerheblich sein.
Wieso RDP-Client??? Deine Steuerung oder dein Test-PC sind Modbus-Clients.
PS: (noch vergessen) die 4 Clients sind Standard-Einstellung, es sind max 8 Clients einstellbar. Im Grunde reicht meistens die Unterstützung von 2 Clients: der eigentliche produktive Client und ein weiterer temporärer Test/Diagnose-Client.

Jetzt bin ich davon ausgegangen, dass ich einfach mit Modbus Poll (oder einem entsprechenden Programm) auf die IP-Adresse des USR-302 (port502), Modbus-ID, wie am Relaismodul eingestellt, Register wie in der Modbus RTU-Anleitung angegeben zugreifen kann. Also, als hätte ich (in meinem Beispiel) an 192.168.2.7 ein Modbus TCP-Gerät.

Ich bekomme einen Timeout-Fehler, das sieht für mich nach einem Verbindungsproblem aus.
Ich schätze, das Modbus-RTU-Gerät (Relaisboard) fühlt sich nicht angesprochen und antwortet deshalb nicht. Also z.B. elektrisches Verbindungsproblem oder falsche Modbus-Adresse (Modbus-ID). Gibt es an den Geräten irgendwelche RX/TX-LEDs und flackern die? Ist die Spannungsversorgung des Relaisboards in Ordnung?
Ich tippe auf ein Verbindungsproblem oder Verdrahtungsfehler.

Hast du vielleicht noch ein anderes Gerät mit RS485-Modbus-Schnittstelle (z.B. einen Stromzähler) zum Test des generellen Aufbaus und der Einstellung des USR-DR302?

Wenn die Registeradressen falsch wären sollte doch eher so etwas, wie illegal data kommen?
Ja, da sollte üblicherweise eine Fehlermeldung vom Relaisboard zurückgesendet werden. Könnte aber auch sein, dass die nicht implementiert sind und das Board unverständliche Anfragen vielleicht einfach ignoriert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso RDP-Client???
Das ist natürlich Unsinn, ich meinte RTU.
zeige uns das Geräte-Handbuch oder Datenblatt bzw. die RS485-Anschlussbeschreibung des Relaisboards
Es gibt ein PDF, aus dem geht der genaue Typ hervor und eine RTU-Command.doc, aus der geht die Registerbelegung hervor. Die hänge ich beide an. (beide gepackt, weil hier keine docx hochgeladen werden können)drähte) ein 120R zwischen + und -
Gibt es an den Geräten irgendwelche RX/TX-LEDs und flackern die? Ist die Spannungsversorgung des Relaisboards in Ordnung?
Es gibt am Board eine POWER LED, die leuchtet. RX/TX-LEDs gibt es nicht. Am USR-DR302 gibt es RX und TX LEDs. die flackern beide. Heißt das, dass da wenn RX flackert, dass was zurückkommt, aber nicht interpretiert werden kann, oder heißt das, dass das USR-DR302 auf eine Antwort wartet?
Hast du vielleicht noch ein anderes Gerät mit RS485-Modbus-Schnittstelle (z.B. einen Stromzähler) zum Test des generellen Aufbaus und der Einstellung des USR-DR302?
Das ist eigentlich meine nächste Idee gewesen, dass ich mir ein Modbus RTU Gerät leihe, das mit Sicherheit funktioniert. Ich hatte gehofft, dass ich mit dem USR-DR302, mit dem es ja durchaus positive Erfahrungen zu geben scheint, ein Stück weiterkomme, aber jetzt weiß ich eben nicht, ob das Board was taugt.

Zum Anschluss noch: Angeschlossen ist das, wie in meinem Post beschrieben, B/R mit B-, A/T mit A+, gnd mit GND auf beiden Seiten der wenige Zentimeter langen Verbindung (Einzeldrähte) ein 120R zwischen + und -. V+ sind die 24V die auch das USR-DR302 versorgen.

Jetzt bin ich davon ausgegangen, dass ich einfach mit Modbus Poll (oder einem entsprechenden Programm) auf die IP-Adresse des USR-302 (port502), Modbus-ID, wie am Relaismodul eingestellt, Register wie in der Modbus RTU-Anleitung angegeben zugreifen kann. Also, als hätte ich (in meinem Beispiel) an 192.168.2.7 ein Modbus TCP-Gerät.
Ist diese Einschätzung grundsätzlich richtig?

Jetzt habe ich, bevor ich das hier abschicke noch was getestet:
mit ModbusPoll versuche ich slaveID1 FC1 Registeradresse ab 0 4Werte zu lesen -> plötzlich geht das
Ich habe ein bisschen mit den Slave IDs rumgespielt, ändern der ID am Gerät und in ModbusPoll geht auch.
Das ist jetzt zwar schön, aber ich habe die Hardware nicht angefasst, und auch in ModbusPoll die Einstellungen getroffen, wie ich das die letzten Tage zum testen immer gemacht habe. Ein Fehler, der dann weg ist, ohne dass man weiß, was man jetzt plötzlich richtig macht, oder was man zuvor falsch gemacht hat, ist einfach unbefriedigend.
 

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Jetzt bin ich davon ausgegangen, dass ich einfach mit Modbus Poll (oder einem entsprechenden Programm) auf die IP-Adresse des USR-302 (port502), Modbus-ID, wie am Relaismodul eingestellt, Register wie in der Modbus RTU-Anleitung angegeben zugreifen kann. Also, als hätte ich (in meinem Beispiel) an 192.168.2.7 ein Modbus TCP-Gerät.
Ist diese Einschätzung grundsätzlich richtig?
Ja. Das Modbus Gateway arbeitet völlig transparent, so als hätten die am RS485 des Gateways angeschlossenen ModbusRTU-Geräte eine eigene Netzwerkschnittstelle und kommunizierten mit ModbusTCP. Der Unterschied ModbusTCP zu ModbusRTU ist nur, dass nun eine IP-Adresse und Port und Modbus-ID anstatt "Slave-ID" angegeben wird (und man die ModbusRTU-CRC nicht selbst berechnen und prüfen muss).

Ist dein Problem nun gelöst?
 
Inzwischen bin ich ein bisschen vorsichtig mit solchen Aussagen, wie: alle Probleme gelöst. Es scheint zu funktionieren, ich habe alle Eingänge, die das Gerät hat gelesen, alle Ausgänge geschaltet, an allen Einstellungen, die mir relevant erscheinen rumgespielt. Das klappt. Falls irgendwer auch so ein Teil hat und nicht klar kommt, noch eine Feststellung von mir: seit ich eine funktionierende Verbindung hane, flackert die Power-LED im Takt mit der TX-LED vom Gateway. Es gibt also indirekt so etwas ähnliches, wie RX und TX Led.
Schade finde ich trotzdem, dass es mir nicht klar ist, wo der Fehler lag. Wenn ich, vor allem im Sinne all derer, die das hier lesen, weil sie ein ähnliches Problem haben, sagen könnte, achte auf dieses oder jenes, mach das oder mach das nicht, wäre mir das schon recht. Das ist ja wohl der Sinn von einem Forum.
 
Und jetzt habe ich doch noch eine Frage, oder ein eher grundsätzliches Problem. Von den Relais-Boards habe ich zwei absolut identische. Natürlich unterschiediche IDs eingestellt. Die habe ich beide angeschlossen. D.h. vom Gateway D+, D- und GND zum ersten Board und von da zum zweiten durchgeschleift. Am zweiten (=letzten) sind Abschlusswiderstände, am Gateway auch. Das ganze liegt etwas unordentlich auf meinen Schreibtisch. Verbunden sind die Geräte mit Einzeladern, was ich eben gerade zur Hand habe. Jetzt lese ich im Netz zum Kabel, das verwendet werden soll Aussagen, die liegen zwischen "Einzeldraht geht und Abschlusswiderstände sind unter 50 m eh nur Kosmetik" und "auf jeden Fall spezielles unbezahlbar teures Modbus-Kabel und Beidseitig, jeweils ein Widerstand 390 von RxTx+ nach +5V, ein Widerstand 390 von RxTx- nach Gnd, ein Widerstand 220 zwischen den Leitungen. " ... und natürlich liegt das am Wellenwiderstand des Kabels, da muss man mit dem Oszi nachschauen, ob die Flanken sauber sind........
Und jetzt die konkrete Frage, bevor ich anfange Leitungen zu verlegen : ein STP Kabel (z.B. Ethernetkabel und daraus ein verdrilltes Paar) und an beiden Enden Abschlusswiderstände sollte bei einer Leitungslänge von maximal 40-50m ein sinvoller Kompromis sein. Liege ich da richtig?
 
Nachdem mir hier mit viel Wissen, Engagement und vor allem Geduld geholfen wurde, und ich das, was ich wollte am Laufen habe, möchte ich nun auch ein kleines Fitzelchen Wissen zurückgeben.
Angefangen hat das alles damit, dass ich mit einem ET69C02 von ebyte eine RS485-Schnittstelle nachbilden wollte. U.a. auch, weil das Teil so schlecht dokumentiert ist, bin ich da nicht weitergekommen. Nachdem mir PN/DP den USR-DR302 emfohlen hat, der über eine ordentliche Dokumentation verfügt und nachdem mir etliche Mitglieder in diesem Forum hilfreiche Tips gegeben haben!!!, habe ich das ans Laufen gebracht. Weil ich nicht glauben wollte, dass das oben erwähnte Chinateil nicht geht (meist sind die ja technisch ganz ok, aber es gibt keine ordentliche Doku), habe ich den sao weit ich mir unter den Punkten auf der Konfigurationsseite etwas vorstellen konnte gleich eingestellt und an den Stellen, die mir unklar waren so lange mit den Einstellungen gespielt, bis es lief. Im Anhang jetzt ein Screenshot von meinen funktionierenden Einstellungen am ET69C02. Ich habe da zwei Modbusdevices dran, auf die ich vollumfänglich zugreifen kann.
Vielleicht hilft das irgendjemand weiter.
 

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Ein Fehler, der dann weg ist, ohne dass man weiß, was man jetzt plötzlich richtig macht, oder was man zuvor falsch gemacht hat, ist einfach unbefriedigend.
Zitat aus meiner Signatur:
Es ist immer wieder überraschend, wie etwas plötzlich funktioniert, sobald man alles richtig macht.
:cool:

ein STP Kabel (z.B. Ethernetkabel und daraus ein verdrilltes Paar) und an beiden Enden Abschlusswiderstände sollte bei einer Leitungslänge von maximal 40-50m ein sinvoller Kompromis sein. Liege ich da richtig?
Um Profibus mit 1,5 MBit/s aus einer Fabrikhalle in einen IT-Serverraum im Nachbargebäude zu verbinden, habe ich schon mal vorhandenes 70m Cat5 Netzwerkkabel benutzt (natürlich ein verdrilltes Paar davon, z.B. Pin 7+8). Funzt einwandfrei. :cool:

Für hohe Baudraten und Kabellängen in Industrie-Anwendungen sollte man sich bei RS485 an das Simatic Net Profibus Netzhandbuch halten.

Für die durchweg viel niedrigeren Baudraten bei Modbus RTU auf RS485 sind die Anforderungen nicht so hoch, da kann man sich an die Empfehlungen namhafter Hersteller von Energiezählern halten, insbesondere wenn man Kabel in einem Haus verlegen will.
z.B. Janitza empfiehlt Kabeltypen:
Unitronic Li2YCY(TP) 2x2x0,22 (Lapp Kabel)
Unitronic BUS L2/FIP 1x2x0,64 (Lapp Kabel)
und je einen Abschlusswiderstand von 120 Ohm 1/4W an beiden Enden des RS485-Segments.

Generell sollte man bei RS485 Twisted-Pair-Kabel verwenden - RS485 ist extra für solche Kabel entwickelt worden.
Bei einem Testaufbau in einem Büro bis 25 m max 115,2 kBit/s funktionieren auch fliegende Einzeladern, teilweise auch ganz ohne Abschlusswiderstände oder nur 1 Widerstand 120 Ohm.
 

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