Druckspeicher als Teil der Sicherheitsfunktion

Twirl

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Hallo zusammen,

ich habe jetzt das erste Mal den Fall, dass ich Energie in Form eines Druckspeichers (Pneumatik) für eine Sicherheitsfunktion benötige (Halten).
Wenn ich jetzt eine Kategorie 3 einsetzen möchte, wie stelle ich dann eine Einfehlersicherheit her? Muss ich dann zwei Speicher verbauen usw? Erscheint mir etwas viel. Ich setzte ja auch keine zwei Notstromaggregate ein wenn ich elektrische Energie für was benötige..

Habt ihr sowas schon mal gehabt?
Gerne ein paar Verweise auf Normen damit ich mich dort einlesen kann
 
VDI/VDE 2180 Teil 3 und 4. (Das ist die brauchbare Fassung der IEC 61511).

Da gibt es auch "bewährte Bauteile".
 
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Ist der Druckspeicher nicht schon das zweite "Ersatznetz"
Es müssten im Fehlerfall ja beide Quellen ausfallen
Das Normale Druckluftversorgungsnetz und das aus dem Pufferspeicher ...
 
Pneumatik ist sicherheitstechnisch immer ne Krux. Das kannst du nahezu beliebig aufwendig machen. Von ein Druckspeicher für alle Spanneinheiten bis hin zu 1 Druckspeicher pro Spanneinheit. Das musst du in der Risikobeurteilung festlegen. Problem ist erstmal nicht der Druckspeicher, sondern die Ventile. Du musst beim Auslösen der Sicherheitsfunktion (Not-Halt) sicher gewährleisten, dass der / die Druckspeicher vom Luftnetz getrennt werden. Das nächste sicherheitstechnische Problem bei pneumatischen Spanneinheiten ist das Sicherstellen, dass der Druckspeicher überhaupt funktioniert. Da ja Pneumatik gerne mal undicht ist, brauchst du eine regelmässige Überprüfung der Funktion.
Meist ist es besser andere Lösungen als Speicher bei Vakuum oder Druckluft zu verwenden.
 
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eine Sicherheitsfunktion benötige (Halten)
Ich kenn es und projektiere es bei Notwendigkeit so, dass bei einem solchen Fall eine sogenannte Stop-Verschraubung eingesetzt wird. Das entspricht einem entsperrbaren Rückschlagventil in der Hydraulik für Druckluft und wird Sicherheitstechnisch als Sitzventil gesehen.

 
Diese Funktionsverschraubung vereint die Funktion eines abluftregelnden Drosselrückschlagventils mit der eines pneumatisch entsperrbaren Rückschlagventils (STOPP-Ventil). Die Rückschlagfunktion kann für einen kurzzeitigen Zwischenstopp eingesetzt werden. Liegt an dem Innengewinde ein Steuersignal an, wirkt die Abluftdrosselung vom Außengewinde zum Schlauch. Liegt kein Steuersignal an dem Innengewinde an, sperrt das Ventil den Durchfluss vom Außengewinde zum Schlauch (Entlüftung des Antriebs), sodass dieser kurzzeitig stoppt. Der Durchfluss vom Schlauch zum Außengewinde (zum Antrieb hin) wird durch das Ventil nicht gesteuert und ist immer (egal ob ein Signal anliegt oder nicht) möglich.

1743966253266.jpeg
 
Das Teil wird direkt in den Zylinder eingeschraubt, daher entfällt die Problematik eines platzenden Schlauches. Die zugehörige Verschlauchung ist aber nicht sofort einleuchtend, wenn man es das erste Mal macht.
 
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@Holzmichl
Die Stoppventile ersetzen funktionell nicht den Druckspeicher bei pneumatischen Spanneinheiten.
Aufgabe des Druckspeichers ist der Ausgleich von Leckageverlusten und damit das Aufrechterhalten der Spannkraft.über einen längeren Zeitraum.
In der Hydraulik sieht es besser aus.
 
Ist der Druckspeicher nicht schon das zweite "Ersatznetz"
Es müssten im Fehlerfall ja beide Quellen ausfallen
Das Normale Druckluftversorgungsnetz und das aus dem Pufferspeicher ...
ist eigentlich auch meine Denkweise. Nur versuche ich nicht Betriebsblind zu sein. Bin halt kein Pneumatiker und da fehlt mir die Erfahrung.

Pneumatik ist sicherheitstechnisch immer ne Krux. Das kannst du nahezu beliebig aufwendig machen. Von ein Druckspeicher für alle Spanneinheiten bis hin zu 1 Druckspeicher pro Spanneinheit. Das musst du in der Risikobeurteilung festlegen. Problem ist erstmal nicht der Druckspeicher, sondern die Ventile. Du musst beim Auslösen der Sicherheitsfunktion (Not-Halt) sicher gewährleisten, dass der / die Druckspeicher vom Luftnetz getrennt werden. Das nächste sicherheitstechnische Problem bei pneumatischen Spanneinheiten ist das Sicherstellen, dass der Druckspeicher überhaupt funktioniert. Da ja Pneumatik gerne mal undicht ist, brauchst du eine regelmässige Überprüfung der Funktion.
Meist ist es besser andere Lösungen als Speicher bei Vakuum oder Druckluft zu verwenden.
Der Speicher ist permanent Drucküberwacht. Die Ventile haben unsere Mechaniker erstmal „sauber“ ausgelegt als stromlos geöffnet, entsperrbare Rückschlagventile usw. Das hört sich soweit alles plausibel an wie die Kollegen es mir erklärt haben.
Es ist schon so, dass definiert wurde das wir einen Druckspeicher benötigen. Die Risikobeurteilung wird gerade erstellt. Für mich war fraglich ob die Druckspeicher bezüglich der Einfehlersicherheit auch doppelt vorhanden sein müssen. Auf die Schnelle beim drüber blättern habe ich dazu auch nichts in der 4414 gefunden.
 
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Ein Gedanke zum Thema Druckspeicher als Ersatznetz:

Die Anbindung eines Druckbehälters sollte aus pneumatischer Sicht in Reihe in der Zuleitung passieren. Das heißt jeweils einen separaten IN + OUT, da so der Druckbehälter den größtmöglichen Effekt hat.
Allerdings wäre es so kein "Ersatznetz", da ein Defekt sich auch auf den Druckbehälter auswirkt.
Wäre der Druckspeicher "als Stich" angefahren und vor dem T-Stück ein Rückschlagventil, dass bei Leitungsbruch der Zuleitung kein Druck dorthin verschwinden kann sieht es anders aus. Wäre dann vergleichbar mit einem hydraulischen Druckspeicher.

@Twirl
Ich gehe mal davon aus, dass Eure Mechaniker das so schon bedacht haben, aber vielleicht ist das nicht jedem Leser dieses Threads klar.
 
Wir haben soweit alles in Kat. 3. das ist bei den Ventile usw. Nervig aber nicht das Thema,
Wir haben aber nur einen 10L Druckspeicher
 
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