TIA F0 Berechnung bei Anlagensteuerung

Magni

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Hallo,
ein Kunde möchte gern für die Laufzeit eines Prozesses eine F0 (F-Null) Berechnung haben. Aber irgendwie stehe ich auf dem Schlauch und kapiere es nicht. Dazu hat er die im angehängten PDF genannte Formel gegeben.

Vielleicht hattet Ihr das Problem schon ein Mal und könnt mir bei der Lösung helfen.

Grüße Heiko
 

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Ich kenne solche berrechnungen noch aus der Pasteurisation... 1 Minute bei 60°C entsricht Einer PE (Pasteurisations Einheit). Wenn Ihr eine Anlage zum sterilisieren von Lebensmitteln baut müsst Ihr solche Berrechnungen eig. kennen ?? Ansonsten muss da der Anlagenbauer kontaktiert werden denn die Rechnungen werden bei verschiedenen Temperaturen etc. schnell kompliziert ?!

Gruß
 
Nein, wir bauen keine Anlagen für Lebensmittel. Aber wir sind selbst Anlagenbauer. Es ist das erste Mal das ein Kunde danach ruft.

Es geht wohl um variable Prozesslaufzeiten, abhängig von Temperaturen. Denke ich mir. Da der Kunde dazu nicht unbedingt gut deutsch spricht, ist es recht schwierig mit ihm darüber zu kommunizieren.

Gruß aus der Mitte
 
Anschaulich für die weitere Vertiefung: http://www.gmuender.org/bt/sterilisation1.pdf

https://de.m.wikipedia.org/wiki/F-Wert schrieb:
Ein F[SUB]0[/SUB]-Wert von 1 ist die Wärmeeinwirkung (Abtötungseffekt) von 121,1 °C innerhalb einer Minute, abhängig vom z-Wert, der spezifisch für verschiedene Mikroorganismen ist. Über den F[SUB]0[/SUB]-Wert einer Mikroorganismenspezies lässt sich ermitteln, welche Zeitdauer bei einer abweichenden Temperatur notwendig ist, um die gleiche Verminderung des Mikroorganismengehalts zu erzielen.

Zitat aus http://www.jens-schuett.de/files/allg_tpd_lang.pdf
S13 schrieb:
Beim Sterilisieren hat man sich auf eine Referenztemperatur von T=121.1 °C = 250 °F geeinigt; aus diesem Grund werden die F-Werte auf diese Temperatur bezogen.
Der Zahlenwert F[SUB]121,1[/SUB] gibt die Anzahl von Sekunden an, die denselben Abtötungseffekt bei konstanter Referenztemperatur bewirken wie das zu charakterisierende Sterilisierverfahren.
Der Index 121,1 wird oft als Index r = Referenz abgekürzt.
[...]
Wie der E[SUB]r[/SUB]-Wert (Enzyminaktivierung) hängt auch der F[SUB]r[/SUB]-Wert vom z-Wert (der jeweils betrachteten Mikroorganismenart) ab. Da als Referenzkeim das Clostridium botulinum gewählt wurde, kann dessen z-Wert (z=10K) als Referenzgröße benutzt werden. Der damit gebildete Fr-Wert wird als F0 bezeichnet. Daraus folgt, dass der F[SUB]0[/SUB]-Wert die Zeit in Sekunden ist, die bei der Temperatur T=121,1 °C bei Clostridium botulinum (z=10K) denselben
Abtötungseffekt bewirkt wie das zu charakterisierende Sterilisierverfahren. [...]

Ich möchte damit sagen, dass es schnell komplex sein kann, genauso die Beantwortung deiner Frage.
Relativ simpel könnte man nun sagen, abhängig von verschiedenen Variablen (Stoffe, Zeit und Temperatur) kann die Berechnung gemäß der Quellen erfolgen.
Ich kann dir nur nicht sagen, ob du nun verschiedene Rezepturen in deiner Steuerung anlegen muss/sollst, um die Berechnung richtig durchführen zu lassen, geschweigedenn, ob das Einfluss auf eure Anlage hat, da du nicht sehr viel beschrieben hast, was die Anlage überhaupt macht.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster: Solltet ihr Anlagen bauen, die dafür verwendet werden, eine Sterilisation durchzuführen, um auch nach dem Prozess wahrheitsgemäß sagen zu können "Produkt xy" ist steril, musst du/ihr euch dringend mehr mit diesem Thema befassen. Gerade Prozessvalidierung im Lebensmittel-/Medizin-/Gesundheitsbereich sind nicht simpel mit irgendwelchen Sensoren als digitaler Eingang zu erfassen. Da landet man sehr schnell auf der Nase, und letztlich muss eure Kunde mit euch kommunizieren können. Wenns auf Deutsch kaum klappt, wie sieht es mit Englisch aus?

Manch andere würden sagen: dann soll der Kunde doch mal ein ausführliches Lastenheft verfassen, in dem auch die geforderte Berechnung inkl. aller Randkriterien genausten erklärt ist, dann kannst du bzw. könnt ihr ein entsprechendes Pflichten definieren :cool:
 
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Also....

wir bauen u.a. Anlagen zur thermischen Desinfektion von Flüssigkeiten. Bisher spielte das Thema Fo keine Rolle. Zur Validierung reichte es den Temperaturverlauf an mehreren Messstellen um Verhältnis zur Zeit aufzuzeichnen. Der Kunde ging von Haus aus davon aus, dass seine Flüssigkeiten damit ausreichend desinfinziert bzw. sterilisiert sind. Nun kam der erste Pharmakunde mit dieser F0- Geschichte um die Ecke. Ich glaube aber inzwischen eine ausreichende Lösung gefunden zu haben. Zumindest entspricht es der vom Kunden vorgegebenen Formel.

Vielen Dank für die vielen wissenswerten Informationen. Sie haben mir auch bei der Diskussion mit dem Projektmanager geholfen.

Gruß und schönes Wochenende
Heiko
 
Hallo Heiko,

wie hast du das gelöst? Ich muss es ebenso machen. 3 Temperaturfühler sind im Prozess, die Länge der Behandlung soll nach F0 gesteuert werden. Jeder Fühler hat also seinen F0 wert, erst wenn alle den geforderten (hier 25) haben, geht es in die Abkühlung. Der z-Wert ist mit 10 gegegeben, die 121,1 °C sind auch gesetzt.
Also jede Minute ab 101,0 °C den Wert speichern, dann addieren.... ergiebt den F0?

Gerry
 
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