Neue Gebäudeleittechnik

Fuchs0815

Level-2
Beiträge
10
Reaktionspunkte
2
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo zusammen,

ich stehe vor der Aufgabe, in unserem Veranstaltungszentrum ein Energiemanagement-System zu implementieren. Der erste Schritt wird wohl eher ein Energieerfassungssystem sein, damit wir unseren Energieverbrauch detailliert überwachen und dokumentieren können.

Die bestehende Infrastruktur stellt uns vor einige Herausforderungen: Das Gebäude ist älter, verfügt über mehr als 20 Unterverteilungen, die teils schon über 30 Jahre alt sind, und es gibt aktuell noch keine durchgängige Vernetzung der UVs. Zusätzlich haben wir eine umfangreiche Heizungs- und Lüftungsanlage von Kieback & Peter, die ebenfalls integriert werden soll – idealerweise so, dass wir die Wartung größtenteils selbst übernehmen können. Es besteht auch die Tendenz, die Steuerung gegen ein neues Modell auszutauschen. Langfristig soll die gesamte Gebäudeleittechnik (GLT) modernisiert und vereinheitlicht werden, und mehrere Bedienstellen wären wünschenswert. Außerdem gibt es diverse dezentrale KNX-Netze, wobei wir noch überlegen, ob wir bei KNX bleiben oder die Aktoren austauschen sollten.

Zusätzlich betreiben wir verschiedene Anlagen mit „richtigen“ SPS-Steuerungen (S5, S7 und Phoenix). Die S5 wird bald ersetzt, aber bei der S7 wäre ein Austausch über Profinet oder eine ähnliche Schnittstelle denkbar, da ich die Programme selbst erstellt habe. Für die Phoenix-Steuerung könnte eine Zustandsüberwachung über Meldekontakte eine Lösung sein, da wir hier keinen Zugriff auf das Programm haben.

Da ich hauptsächlich in der TIA-Welt arbeite, habe ich mir das Siemens Desigo-System angeschaut. Die breite Schnittstellenunterstützung würde sich theoretisch gut für unsere heterogene Infrastruktur eignen, und die Werbevideos wirkten vielversprechend. Allerdings ist die Online-Akzeptanz für Desigo nicht sehr hoch, daher die Frage: Ist das Produkt besser als sein Ruf? Oder gibt es eventuell andere Systeme, die sich in einer so komplexen und etwas in die Jahre gekommenen Umgebung bewährt haben?

Wichtig ist uns, dass die Lösung zentral bedienbar, benutzerfreundlich und langfristig wartbar ist und unsere Bestandsanlagen effizient integriert.

Ich freue mich auf eure Tipps und Erfahrungen!

Vielen Dank im Voraus!
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
DesigoCC haben wir bei uns im Einsatz, wir haben bisher nur sehr wenige Leute gefunden, die das Ding programmieren können und haben bisher nur mit Siemens selbst gute Erfahrungen gemacht. Alt-Bestand gliedern die selbst gar nicht mehr ein, da heißt es: Neuen PX-Controller kaufen, wo sich auch fast keiner mit auskennt. Schwieriges Thema.

Vormals hatten wir Siclimat X im Einsatz, bis das irgendwann abgekündigt wurde, hiervon haben wir noch viel Altbestand mit Controllern in S7-300 Bauform, solange die EA-Karten nur aufgeben: Kein Problem. Geht eine CPU hopps, dann heißt es auch hier: Umrüsten auf PX-Controller.

Kann ich eher nicht empfehlen.

In einem anderen Unternehmen hatten wir APROL von B&R im Einsatz, hier konnte der Kollege auch einiges selbst machen - aber das ist natürlich nicht der Branchenprimus.

Allein der Wartbarkeit halber würde ich glaube ich auf ein großes WinCC mit ET200SP Controllern setzen, für Energiemanagement und Monitoring nutzen wir Efficio von Berg.
 
Sehe ich da einen Widerspruch? Ist eher wichtig wünschenswert oder eher wünschenswert wichtig? ;)
naja, beides.
es ist ein großes Gebäude, mit mehreren Ebenen.
da wäre es wünschenswert wenn die Angestellten vor Ort ein Licht an- und ausschalten können (im Idealfall natürlich auch nur räumlich begrenzt). Aber es wäre auch wünschenswert wichtig das man Zentral Sachen an und ausschalten kann (z.B. Morgens an, abends aus).
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Die bestehende Infrastruktur stellt uns vor einige Herausforderungen: Das Gebäude ist älter, verfügt über mehr als 20 Unterverteilungen, die teils schon über 30 Jahre alt sind, und es gibt aktuell noch keine durchgängige Vernetzung der UVs.
Zur Vernetzung wird wohl durchaus die eine oder andere Ertüchtigung fällig?
Zusätzlich haben wir eine umfangreiche Heizungs- und Lüftungsanlage von Kieback & Peter, die ebenfalls integriert werden soll – idealerweise so, dass wir die Wartung größtenteils selbst übernehmen können.
Zwiebackpeter kann ggfs. BACnet u. bieten auch eine MBE
Langfristig soll die gesamte Gebäudeleittechnik (GLT) modernisiert und vereinheitlicht werden
Gibt es als MBE diverser GA-Firmen oder als separate Lösung, also unabhängig von HW-Herstellern.
Ich würde definitiv zu einer BACnet MBE raten.

diverse dezentrale KNX-Netze, wobei wir noch überlegen, ob wir bei KNX bleiben oder die Aktoren austauschen sollten.
KNX ergänzt eine GLT vorzüglich - es wäre ein Fehler.
Zusätzlich betreiben wir verschiedene Anlagen mit „richtigen“ SPS-Steuerungen (S5, S7 und Phoenix).
Welcher Art Anlagen?
Allerdings ist die Online-Akzeptanz für Desigo nicht sehr hoch, daher die Frage: Ist das Produkt besser als sein Ruf?
Was verstehtst Du unter "Online-Akzeptanz"?
Ich habe eine Desigo-GLT eingeführt u. jahrelang betreut - es ist zumindest besser, als das, was so mancher Mitbewerber anbietet.

DesigoCC haben wir bei uns im Einsatz, wir haben bisher nur sehr wenige Leute gefunden, die das Ding programmieren können und haben bisher nur mit Siemens selbst gute Erfahrungen gemacht.
Das liegt daran, dass Siemens da teilweise "die Hand drauf hält" u. in ihren Auswahlkriterien der Lizenznehmer manchmal merkwürdig agiert.
Neuen PX-Controller kaufen, wo sich auch fast keiner mit auskennt.
Die PXCs sind ziemlich einfach in der Handhabung, aber auch wenn es wie Step aussieht - XWorks wurde da schon angepasst.
 
noch ein Hinweis von mir. Ich habe vor Jahren zusammen mit https://www.sauter-cumulus.de/
den Landtag Dresden komplett neu gemacht. Mein Anteil waren WAGO SPSen mit BACnet Kopf.
Es gibt aber auch andere Varianten, wie man auf deren HP sieht. Zumindest das Team aus Dresden
ist sehr gut. Die Anderen Standorte kenne ich nicht.
 
DesigoCC haben wir bei uns im Einsatz, wir haben bisher nur sehr wenige Leute gefunden, die das Ding programmieren können und haben bisher nur mit Siemens selbst gute Erfahrungen gemacht. Alt-Bestand gliedern die selbst gar nicht mehr ein, da heißt es: Neuen PX-Controller kaufen, wo sich auch fast keiner mit auskennt. Schwieriges Thema.

Vormals hatten wir Siclimat X im Einsatz, bis das irgendwann abgekündigt wurde, hiervon haben wir noch viel Altbestand mit Controllern in S7-300 Bauform, solange die EA-Karten nur aufgeben: Kein Problem. Geht eine CPU hopps, dann heißt es auch hier: Umrüsten auf PX-Controller.

Kann ich eher nicht empfehlen.

In einem anderen Unternehmen hatten wir APROL von B&R im Einsatz, hier konnte der Kollege auch einiges selbst machen - aber das ist natürlich nicht der Branchenprimus.

Allein der Wartbarkeit halber würde ich glaube ich auf ein großes WinCC mit ET200SP Controllern setzen, für Energiemanagement und Monitoring nutzen wir Efficio von Berg.
Grade mal schnell Efficio angeschaut, kommt zumindest mit auf die Liste. Die Funktion, Zählerstände per App eingeben wäre aktuell schon praktisch und vmtl sehr schnell implementierbar. Bis alle Zähler automatisch ausgelesen werden können wird wohl noch eine Weile dauern. Aktuell schreibt die jemand auf einen Zettel und die Sekretärin trägt sie in Excel listen ein. Das muss besser werden 🫣

DesigoCC von extern programmieren lassen war natürlich nicht der Plan, da muss man sich wohl nochmal belesen bzw mit dem Siemens Vertreter reden, aber wegen so Themen wollte ich vorher ja gerne mal Meinungen hören, um zu wissen was man fragen sollte.

Die Option mit mehren ET200SP Controller war auch mein erster Ansatz, kam dann aber über den Powermanager zu Desigo und es sah praktisch aus, und ich hatte die Hoffnung weniger aufwendig, grade für die HLK Technik.

KNX würde ich nie rausschmeißen ... btw.
Wenn man es eingebunden bekommt darf es gerne bleiben, aktuell haben wir weder Dokumentation noch Software dafür.

Zur Vernetzung wird wohl durchaus die eine oder andere Ertüchtigung fällig?
Ja, es müssen viele UVs neu. Das ist ganz klar. Aber der Betrieb soll aufrechterhalten werden, alles gleichzeitig wird nicht funktionieren.

Zwiebackpeter kann ggfs. BACnet u. bieten auch eine MBE
unsere Kieback und Peter Komponenten sind sehr alt, und wir haben ein sechsstelliges Angebot bekommen um alles tauschen zu lassen. Daher schauen wir mal, was es sonst noch gibt, und ob man Teile nicht selber lösen kann. Generell sind wir mit unserem Servicepartner nicht ganz glücklich. Grade die Abhängigkeit im Fehlerfall finde ich eher suboptimal.
Was verstehtst Du unter "Online-Akzeptanz"?
Ich habe eine Desigo-GLT eingeführt u. jahrelang betreut - es ist zumindest besser, als das, was so mancher Mitbewerber anbietet.
Ich hatte in anderen Foren, auch englischsprachigen wenig Positives gelesen.

Welcher Art Anlagen?
Wasseraufbereitung, Filteranlagen, Kegelbahnen, Saunen, die ganze HLK, Fernwärme.
 
DesigoCC von extern programmieren lassen war natürlich nicht der Plan,
Wollt ihr alles selber machen? Wieviele Leute seid ihr denn?🤔
Ja, es müssen viele UVs neu. Das ist ganz klar. Aber der Betrieb soll aufrechterhalten werden, alles gleichzeitig wird nicht funktionieren.

unsere Kieback und Peter Komponenten sind sehr alt, und wir haben ein sechsstelliges Angebot bekommen um alles tauschen zu lassen. Daher schauen wir mal, was es sonst noch gibt, und ob man Teile nicht selber lösen kann.
sechsstellig hört sich jetzt nicht nach viel an, für den Umfang🤔
Wasseraufbereitung, Filteranlagen, Kegelbahnen, Saunen, die ganze HLK, Fernwärme.
Also ich würd mir nen guten Gebäudeautomatisierer suchen, der Erfahrung hat und alles zusammen nachundnach auf einheitlichen Stand bringt.
Billig wird das aber nicht... so wie sich das für mich anhört...

Grundsätzlich stellt sich die Frage, welches aufwändige Leitsystem kann die Schnittstellen zu den diversen verschiedenen Anlagen bedienen, oder tauscht man lieber alles auf ein einheitliches, weniger aufwändiges System...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

es gibt von INSEVIS auch eine Energiemanagment Applikation.

Läuft als S7 Programm in einer CPU ohne PC Software.

Kann man auch netzwerkweit und mit dezentralen Peripheriestationen über CanOpen aufbauen. Zusätzlich ist da auch ein Profibus-Master verfügbar.
Die Energiemessbaugruppen werden ohne Programmierung im PAE /PAA angezeigt.

Fragen ?
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Also wenn du einfach auch in der Nachrüstung Energiedaten erfassen willst schau dir mal den Panel Server an. Mit dem kannst du per Funk Energiemessensoren einsammeln (Powertags). Das ist gerade vorteilhaft bei der Nachrüstung in bestehende Verteilungen. Der Panel Server hat je nach Ausführung Modbus RTU und oder TCP drauf. Damit ist er mit so ziemlich allem kombinierbar. Jegliche Zähler die Modbus sprechen können eingebunden werden.
 
Moin.
Bin beruflich m Bereich GA/MSR/GLT tätig. (mein AG nutzt hauptsächlich Priva, im geringeren Umfang auch Siemens Desigo)
My 2 cents

Für das Erfassen des Energieverbrauchs würde ich einen M-BUS legen (JYSTY 2x2x0.8 und ggf. 1x 230V für die Spannungsversorgung von WMZ) , darüber kannst du dann alle Arten Energiezähler mit passender Schnittstelle anschließen und vdurch die GLT auswerten ( Strom, Wärmemengenzähler, Gaszähler, Wasserzähler etc.). Je nach GLT sind auch Logiken möglich (z.B. Alarmmeldung an einen Hausmeister mit Rufbereitschaft wenn nachts um 3 der Wasserzähler einen Durchfluss >5l feststellt)

Für die Kommunikation zwischen verschiedenen Automatisierungsstationen würde ich auf Bacnet setzten, da das idr alle heutigen auf den Markt bestehenden Hersteller der DDCs zumindest rudimentär können.

Das KNX würde ich für die GA via Gateway auch 1x zentral auf Bacnet umsetzen z.B. mit dem Siemens N 143/01. Dann sollte sich das auch relativ einfach einbinden lassen.

Alles was an Feldgeräten notwendig ist, würde ich herstelleroffen als Normsignal ausführen ( PT1000 Temperaturfühler und 0-10V/ 4-20mA Stellsignale bzw. 24V DC), dann kann man in 10 Jahren ggf. leichter ein defektes Feldgerät gegen was aktuelles tauschen.
 
Zurück
Oben