SIL-Zertifikat für einen Elektroantrieb mit Drehgeber

[Benutzer1907]

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Hallo zusammen,

wir haben einen elektrischen Antrieb und einen Drehgeber kombiniert. Nun möchte der Endkunde ein SIL-Zertifikat (oder nur die SIL-Daten, das muss noch geklärt werden). Ich frage mich aber, ob eine SIL-Bewertung für den gesamten elektrischen Antrieb mit Drehgeber durchgeführt werden muss und ob ein SIL-Zertifikat ausgestellt werden muss. Was meint ihr dazu?

Meiner Meinung nach müsste nur ein SIL Zertifikat bzw. die SIL Daten für den Kunden ausreichen.

 

[Elektriko]

Hallo, seid ihr Hersteller der Komponenten? Die SIL Werte (falls vorhanden) müssen von den Herstellern angegeben werden, mit diesen Daten kann eine SIL Berechnung durchgeführt werden.

 

[s_kraut]

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Einzig richtige Antwort ist: kommt drauf an!

Was ist das Schutzziel?

Max-Drehzahl-Überwachung?
Stillstandswächter?
Toleranzband?
Welcher SIL wird gefordert?
Welcher Demand H/L?

Das ist mal primär zu klären.

Vorher braucht man nicht weiterreden.

Danach kann man deine Lösung anschauen mit den Bauteilen, Artikelnummern usw. und Wartungsintervalle. Und ein SIL-Nachweis führen.

 

[Twirl]

Grundsätzlich muss geklärt werden ob du über high oder low demand sprichst.
Wie Elektrico geschrieben hat müssen die Werte vom Hersteller kommen.
Ein sogenanntes „SIL-Zertifikat“ ist eh b******t. Das macht jeder Hersteller wie er will und es gibt in denn Normen dazu keine Vorgaben überhaupt eins zu erstellen. Einzig die Kennwerte müssen geliefert werden. Die Komponenten können selbst keinen SIL haben sondern sind nur geeignet für die Integration in SIL-Kreise.
Die Anforderung durch zb eine HAZOP und der daraus resultierende SIL sind ja Schutzziele die nur mit einem Sensor nicht zu mindern sind.
Wie s_kraut schrieb müssen die Rahmenbedingungen erstmal definiert werden und dann über die Ausführung des gesamten Loop gesprochen werden bevor man über Berechnungen und Zertifikate nachdenkt. Die Berechnung ist - egal ob PL, SIL LD oder SIL HD ist eigentlich der einfachere Teil und die wirklichen Fehler passieren in der Konzeption

 

[Benutzer1907]

Vielen Dank erst einmal.

Ich habe vergessen, einen wichtigen Punkt zu erwähnen: Der elektrische Antrieb ist unser Produkt. Der Geber ist extern und hat ein SIL-Zertifikat (SIL 2 und PFH-Werte vorhanden).

Die Frage ist, ob nun das gesamte Endprodukt mit Antrieb und Geber zertifiziert werden muss.

Wenn ich eine Analogie zur ISO 13849 ziehe, sind Antriebe nicht Gegenstand der funktionalen Sicherheit und müssen nicht berücksichtigt werden.
Die Werte für den Drehgeber sollten ausreichen für den Endkunden.

 

[stevenn]

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was du nachweisen musst, so ist es zumindest bei vielen Drehgeberherstellern ist, dass die mechanische Verbindung ausreichend ist. du hast wahrscheinlich eine sichere Drehzahlüberwachung und nun musst du den Fehler ausschließen, dass die mechanische Verbindung nicht ausreichend ist.

 

[ducati]

Ist der "sichere Zustand" Antrieb läuft oder Antrieb steht?

 

[Elektriko]

Wie wird der Antrieb bei einer Sicherheitsanforderung gestoppt?

 

[Benutzer1907]

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Die Sicherheitsfunktion ist Safety limited Speed.

was du nachweisen musst, so ist es zumindest bei vielen Drehgeberherstellern ist, dass die mechanische Verbindung ausreichend ist. du hast wahrscheinlich eine sichere Drehzahlüberwachung und nun musst du den Fehler ausschließen, dass die mechanische Verbindung nicht ausreichend ist.

Muss es sich dabei um einen Fehlerausschluss handeln? Oder reicht auch der Nachweis eines Sicherheitsfaktors?

 

[s_kraut]

Die 13849 gibt da nicht arg viel Senf.

Es gibt von der DGUV einen Leitfaden für drehzahlgeregelte Antriebe. Der ist nicht schlecht!
Darin wird auch limited Speed abgebildet. Bin nur grad nicht mehr am Platz, aber Google weiß wo der liegt.

 

[stevenn]

Die Sicherheitsfunktion ist Safety limited Speed.

Muss es sich dabei um einen Fehlerausschluss handeln? Oder reicht auch der Nachweis eines Sicherheitsfaktors?

Ist ja im Prinzip das gleiche oder? Wenn die mechanische Verbindung mit 3-facher Sicherheit hält, ist das ja so gut wie ein Fehlerausschluss (meine persönliche Einschätzung)