Verständnisfrage zum I2t-Wert eines Hauptschalters

Fluffi

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Ein Siemens 25A Hauptschalter hat z.B. folgende Werte in seinem Datenblatt stehen:

Durchlassstrom bei geschlossenem Schalter, bei 440 V bei Kombination Schalter + gG-Sicherung: maximal 3,6 kA
I2t-Wert bei geschlossenem Schalter, bei 440 V bei Kombination Schalter + gG-Sicherung: maximal 4 kA2.s
Ausführung des Sicherungseinsatzes, für Kurzschlussschutz des Hauptstromkreises erforderlich Sicherung gL/gG: 25 A

D.h. der maximale I2t-Wert des Hauptschalters liegt bei 4 kA2,s und die von Siemens empfohlene Absicherung ist gG 25A. (Alle anderen Schutzeinrichtungen seien mal in der Betrachtung ignoriert)

Soweit so gut. Wenn man sich jedoch die maximalen I2t-Werte von gängigen Sicherungen dieser Größe ansieht, liegen diese weit darüber. Oder muss man beim Vergleich den I2t-Wert der Sicherung bei auftreten des Ic des Hauptschalters anschauen, welche wiederum niedriger sind?
 
Ein Video aus dem Siemens Knowledge Hub geht auf die Betrachtung meiner Frage ein:
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Dort wird klar erwähnt, dass die I2t-Werte des Schalters durch die Vorsicherung nicht überschritten werden sollen. Es wird wird die Durchlassenergie für den Kurzschlussstrom, dort 50kA, in Simatic Curves betrachtet und der Hauptschalter diesbezüglich verifiziert, dass die Durchlassenergie der Vorsicherung im Kurzschlussfall kleiner als die des Hauptschalter ist.

Also muss nicht der maximale I2t-Wert der Sicherung betrachtet werden den man gerne in Datenblättern findet, sondern der Wert der beim minimalen Kurzschschlussstrom vorliegt. Sehe ich das richtig? Also ist eine gL/gG Sicheurng mit 25A oder kleiner wie Siemens es ja auch im Datenblatt für den Lasttrennschalter angibt korrekt und kann so übernommen werden?
 
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Dort wird klar erwähnt, dass die I2t-Werte des Schalters durch die Vorsicherung nicht überschritten werden sollen. Es wird wird die Durchlassenergie für den Kurzschlussstrom, dort 50kA, in Simatic Curves betrachtet und der Hauptschalter diesbezüglich verifiziert, dass die Durchlassenergie der Vorsicherung im Kurzschlussfall kleiner als die des Hauptschalter ist.

Also muss nicht der maximale I2t-Wert der Sicherung betrachtet werden den man gerne in Datenblättern findet, sondern der Wert der beim minimalen Kurzschschlussstrom vorliegt. Sehe ich das richtig? Also ist eine gL/gG Sicheurng mit 25A oder kleiner wie Siemens es ja auch im Datenblatt für den Lasttrennschalter angibt korrekt und kann so übernommen werden?
Ich habe es so verstanden, dass du schon den tatsächlichen Kurzschlussstrom nehmen muss, der auftreten kann. Mehr Strom = Mehr warm. Allerdings ist die Kennlinie ab dem minimalen Kurzschlussstrom konstant, deswegen spielen höhere Werte ab dem minimalen Strom keine Rolle mehr. Somit wäre die Angabe von Siemens wohl i. O. Zur Nachweisbaren Doku kannst du solche Sachen bei Siemens aonst auch im TIA Selektion Tool auslegen mit Leiterquerschnitten und allem pipapo, oder mit der Simaris Toolbox.
 
Ich hatte schon ins Auge gefasst das TIA Selektion Tool dazu zu verwenden. Evtl. auch Simaris Design. Aber ich denke im Selektion Tool ist das etwas praktikabler implementiert.
 
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Auch bei 16A kann durch eine Fehlinterpretation eine falsche Auslegung erfolgen, wobei ich hier natürlich eine zu akademische Betrachtung nicht verneinen kann, aber mir geht es eher ums das Verständnis.
 
Also ich plane meine SGK nach EN61439-1/-2 oder zutreffende Teile und Maschinenschränke nach EN60204-1 und EN61439-1/-2.

Gemäß EN61439-1 musst du für SGK die kurzschlusstechnisch Icc<10kA oder 17kA peak sehen, gar keinen Nachweis der Kurzschlussfestigkeit erbringen. Klar sollte der Hauptschalter passen = Herstellervorgaben einhalten und fertig.
Siemens hat sowohl für 3RV Schalter als auch für Schmelzsicherungen, die nutze ich immer ganz gerne bei kleineren mit Sicherungen geschützten Schränken als Doku-Nachweis, das keine Kurzschlussnachweise notwendig sind.
 
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