FI nachrüsten bei Retrofit-Maßnahmen

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In der VDE 0100-410 steht, dass laienbedienbare Steckdosenstromkreise bis 32A mit einem FI auszurüsten sind. (Hier wird nicht nach unterschiedlichen Steckertypen differenziert)
Und wo steht jetzt was "laienbedienbar" ist?
Gehört da jetzt z.B. ein 6poliger Hartingstecker dazu?
 
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Und wo steht jetzt was "laienbedienbar" ist?
Gehört da jetzt z.B. ein 6poliger Hartingstecker dazu?
„Ein „elektrotechnischer Laie“ hat keinerlei elektrotechnische Ausbildung oder Qualifikation. So beschreibt auch die DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen“ einen elektrotechnischen Laien als jemanden, der weder Elektrofachkraft (EFK) noch elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP) ist. Alle Vorschriftenwerke stimmen darin überein, dass ein elektrotechnischer Laie keinerlei elektrotechnische Arbeiten selbstständig ausführen darf.“
[…]
  • Verlängerungsleitungen benutzen (Verbinden und Trennen von Anschlussleitungen von Geräten, Verlängerungsleitungen und Kabeltrommeln)


Klingt für mich danach, dass es keine Rolle spielt welcher Stecker.
 
„Ein „elektrotechnischer Laie“ hat keinerlei elektrotechnische Ausbildung oder Qualifikation. So beschreibt auch die DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen“ einen elektrotechnischen Laien als jemanden, der weder Elektrofachkraft (EFK) noch elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP) ist. Alle Vorschriftenwerke stimmen darin überein, dass ein elektrotechnischer Laie keinerlei elektrotechnische Arbeiten selbstständig ausführen darf.“
[…]
  • Verlängerungsleitungen benutzen (Verbinden und Trennen von Anschlussleitungen von Geräten, Verlängerungsleitungen und Kabeltrommeln)


Klingt für mich danach, dass es keine Rolle spielt welcher Stecker.
Ich interpretiere das so: wenn Harting Stecker passend in der Firma als Verlängerungskabel verwendet wird. Ist diese Steckverbindung wo man diesen Harting Stecker verwenden könnte als Laien bedienbar einstufen muss.

Bei den Firmen wo ich bisher war wurden hierfür CEE bzw. Schuko Dosen verwendet.
 
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Klingt für mich danach, dass es keine Rolle spielt welcher Stecker.
Ich würde soweit gehen, das ein Laie an einem Harting Stecker nichts zu suchen hat.
Die DIN EN 61984 unterscheidet 2 Arten von Steckern. Welche die unter Spannung trennbar sind (mit Schaltleistung) und welche die unter Spannung nicht getrennt werden dürfen. Von Außen, im gestecktetem Zustand ist dies nicht zu erkennen sondern richtet sich nach den verbauten Einsätzen. (mit Schaltleistung haben voreilende PE Kontakte)
Jemand muss mal gesagt haben "den kannste ziehen und bei dem musste vorher ausschalten". Damit ist der Werker unterwiesen welchen er wie trennen darf.

Um bei der Eingangsfrage zu bleiben.
Egal ob der Stecker rot, blau, gelb grün, rund oder eckig ist. Ich würde lieber auf den Stecker verzichten als auf einen FI.
 
Danke für die hilfreichen Antworten.

Auf Stecker können wir definitiv nicht verzichten.

Wir arbeiten in der Kabelindustrie. Hier gehts im speziellen um Extruder. Am Extruder wird ein Spritzkopf montiert.
Diese Spritzköpfe muss man demontieren können. Entweder zum Reinigen oder zum Wechsel des Kopfes (bei manchen Anlagen gibt´s mehrere Köpfe). Die Köpfe sind beheizt. Die Zylinderheizungen sind alle fix angeschlossen, um die geht es nicht.

Es ist einfach zu kompliziert mit den ganzen Normen. Für mich ist es so, dass ein Anlagenbediener ein "unterwiesenes Personal" ist, weil der Bediener weiß was es machen muss und darf. Leider ist es laut den ganzen Gesetzen nicht so.

MfG
Hannes
 
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Ist das jetzt nicht bis 125 A?
Edit: War ein Irrtum. Auf Baustellen ist jetzt bis 63 A ein RCD Typ B Pflicht (VDE 0100-704). Die 125 A waren wohl mal im Gespräch. Ich habe auf Baustellen aber noch keine 125 A Steckdose gesehen.
Das Problem dabei ist ehr, dass eben meist kein Allstromsensitiver verbaut wird/nachgerüstet. Baukräne werden immer mehr mit FU´s betrieben, somit ist da schon oft mal der Baustrom FI gebrückt worden damit der Kran betrieben werden kann. Und das bereits bei 32A. Und Baustromverteiler mit 125A sind mehr den größeren Baustellen vorbehalten und werden dann auch meist dazu genutzt einen Baustromverteiler weiter weg zu Betreiben. Oder eben für Kräne in konventioneller Technik mit hohem Hub und oder hoher Auslage wo die Motoren etwas mehr in Stern/Dreieck an Strom brauchen. Oder für Bautrockner wiederrum an Unterverteiler zu Verwenden.
Altbestand ist in der Tat ein Gerücht. Habe auch einen Kunden, da ist im Büro eine Steckdose (Verteilung von irgendwo 80ger bis mitte 90ger) Separat und in der Tat nur das ein und Selbe eigesteckt. TÜV sagt NEIN da muss ein FI Schutz her.
Also spätestens nach dem der Schaltschrank angepackt wurde ist alles hinfällig. Andere Stecksysteme gelten öfters schon mit bekommen auch nicht. Also auch nicht um Heizgeräte mit hohem Ableitstrom (>20mA) die steckbar sind und quasie eine fest zugewiesene Steckdose haben davon auszuschließen. Festanschlüsse werden je nach Prüfer bei Geräten die 300Kg+ wiegen manchmal auch nicht Akzeptiert, da diese dazu ausgelegt sind bewegt zu werden...
Also wenn es am Platz liegt, ich verwende mittlerweile bei so Sachen gerne von Siemens die FI LS in 1Te für Wechselstromverbraucher. ABB hat mittlerweile auch so welche.
 
Ich kenne eine andere Ansicht, dass bei unter Last trennbaren Steckverbindern ohne FI ein Freigabekontakt vorhanden sein soll, der ein Freigabeschütz für die Last schaltet, damit bei getrenntem Stecker primär ebenfalls getrennt ist und keine Spannung an den Kontakten anliegen kann.
Wird so z.B. bei Leimauftragsmaschinen angewendet.
Hier geht allerdings auch die Erdung über den Stecker, da die gesamte Einheit täglich von der Elektrik getrennt wird und so zum Reinigen geschoben werden kann.

Bei dieser Anwendung sind die Leute ebenfalls unterwiesen, dass zuerst die Steuerspannung abgeschaltet werden soll bevor man die Steckverbindungen trennt. Das funktioniert auch seit vielen Jahren reibungslos.
Der Schaltschrank der Anlage ist mit Festanschluss ausgeführt. Absicherung 32A.
 
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Für mich ist es so, dass ein Anlagenbediener ein "unterwiesenes Personal" ist, weil der Bediener weiß was es machen muss und darf.
Solange die Anlagenbediener weder Elektrofachkraft (EFK) noch elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP) sind, gelten sie als Laien.
Das Problem ist aber nicht der Bediener sondern die Zugänglichkeit. Kann jeder Hans Wurst da was ein und ausstecken? Also ganz sicher dass es für z.B. Reinigungspersonal nicht zugänglich ist?
Gerade die Leute die in den Tagesrandzeiten arbeiten interessiert es in der Regel nicht ob du den Stecker laut Norm unter Spannung ziehen oder stecken darfst. Und da würde ich keinen Unterschied zu Harting machen oder nicht. Weil im Zweifel stört die das Kabel am Boden und es wird daran gefummelt.
 
Reinigungskraft o.Ä. Personen arbeiten definitiv nicht an den Anlagen (auch nicht in der Nähe).

An den Anlagen arbeiten nur IH oder Anlagenbediener. Wenn es eine Schukosteckdose gibt dann ist es relativ sicher, dass jemand dort einen Radio,... ansteckt. Bei einem anderen Steckersystem (z.B. Harting) ist es unwahrscheinlich, dass man es aussteckt (man kann keinen Radio, Handyladegerät,... anstecken).

Wir werden bei den steckbaren Heizungen einen FI nehmen. Wir sind uns noch nicht sicher welchen. Entweder einen gemeinsamen FI für die steckbaren Heizungen und danach Halbleitersicherungen oder einen FI/LS für jeden Stecker.

Wir haben noch sehr viele Typ A FIs in den Verteilern. Wenn es bei einem Verteiler ein problem gibt mit dem FI, weil FUs angeschlossen sind, dann werden diese durch Typ B (Siemens 5SV3344-4 (40A) oder 5SV3346-4 (63A)) getauscht. Wenn ein Verteiler neu kommt (egal ob Austausch oder generell neu) kommen nur mehr Typ B zum Einsatz).

@Twirl
Ja ich weiß das Anlagenbediener kein unterwiesenes Personal ist (außer ich mache spezielle Schulungen). Habe ich auch geschrieben.

MfG Hannes
 
Im Prinzip muss der Betreiber gemäß Arbeitsstättenverordnung eine Risikobeurteilung machen, ich denke auch regelmäßig gemachte Beurteilungen auf Abweichungen prüfen.
 
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Vielleicht hilft ja das:
Aus DIN VDE 0100 – 410
. . . muss ein zusätzlicher Schutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen . . . vorgesehen werden:
− Für alle Steckdosen . . .die für die Benutzung durch Laien und zur allgemeinen Verwendung bestimmt sind.
− Für alle Endstromkreise für im Außenbereich verwendete tragbare Betriebsmittel . . .
Also an einer "normalen" Fertigungs-Maschine sind wir schonmal nicht im Außenbereich. Und eine Steckdose z.B. am Bedienpult ? Hat der Hersteller diese für die Verorgung eines Laptop/Programmiergerät vorgesehen, ist sie nach meiner Auffassung nicht für Laien und zur allgemeinen Verwendung bestimmt. Kenntlichmachung durch ein entsprechendes Schild.


MfG
 
Und eine Steckdose z.B. am Bedienpult ? Hat der Hersteller diese für die Verorgung eines Laptop/Programmiergerät vorgesehen, ist sie nach meiner Auffassung nicht für Laien und zur allgemeinen Verwendung bestimmt. Kenntlichmachung durch ein entsprechendes Schild.

In einer früheren Firma von mir kam dann am Wochende der Reinigungstrupp der Fremdfirma und dann wurde überall, wo eine Schukosteckdose war, der Indutriestaubsauger eingesteckt (bzw. eher mehrere auf dem gleichen Stromkreis). Schilder haben nichts genützt weil es entweder an generellen Lesekenntnissen gemangelt hat oder aber an Sprachkenntnissen. Nach dem Wochenende musste dann erst mal einer durch und die ausgelösten Leitungsschutzschalter wieder einschalten. Von daher würde ich einen solchen Versuch, den RCD einsparen zu wollen, nicht akzeptieren.
 
In einer früheren Firma von mir kam dann am Wochende der Reinigungstrupp der Fremdfirma und dann wurde überall, wo eine Schukosteckdose war, der Indutriestaubsauger eingesteckt (bzw. eher mehrere auf dem gleichen Stromkreis). Schilder haben nichts genützt weil es entweder an generellen Lesekenntnissen gemangelt hat oder aber an Sprachkenntnissen. Nach dem Wochenende musste dann erst mal einer durch und die ausgelösten Leitungsschutzschalter wieder einschalten. Von daher würde ich einen solchen Versuch, den RCD einsparen zu wollen, nicht akzeptieren.
Genau das!
Diese Argumente „sowas passiert nicht, ist noch nie passiert oder da könnte ja jeder kommen“ zeugen einfach von mangelnder Vorstellungskraft.
 
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