TIA Bearbeitungsschritte über Datensätze planen. Welche Alternativen gibt es?

Tmbiz

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Hallo zusammen, ich suche nach verschiedenen Möglichkeiten mit Datensätzen umzugehen, wenn es um die Planung von verschiedenen Bearbeitungsschritten geht.

Angenommen es handelt sich um eine Maschine mit 6 Bearbeitungsstationen. Jede Station kann bis zu 99 Bearbeitungsschritte durchführen. Für einen Schritt wird ein Datensatz mit 256 Variablen vom Typ LINT (Prozessdatensatz) benötigt. Ich habe diesen Datentyp gewählt, um genügend Speicherplatz zu haben. Die genauen Daten stehen noch nicht fest. Aber mehr wird es nicht sein. Von dem Prozessdatensatz gibt es ca. 100 Variationen. Also 100 Datensätze, die in der Struktur identisch sind, sich aber in den Werten der Variablen unterscheiden.

Ich sehe jetzt mehrere Möglichkeiten:
1. Auf einer externen Applikation werden die 100 Datensätze (Prozessdaten) verwaltet. Z.B. angebunden über UPC UA. Hier können die Datensätze bearbeitet werden etc. Auf der Applikation kann auch das Bearbeitungsprogramm erstellt und dann auf die Maschine übertragen werden. Ohne Vereinfachung würde das bedeuten, dass 100 Variablen (ein Prozessdatensatz) 99 mal geschrieben werden und das auf 6 Stationen. Dies würde bedeuten, dass sehr oft identische Datensätze gespeichert werden müssten.

2. Die nächste Möglichkeit wäre, die 100 Datensätze in die SPS zu schreiben und dazu noch eine Anweisung, wie sie zusammengesetzt werden sollen. Das wären 99 Schritte auf 6 Stationen und jeweils eine Anweisung, welcher der 100 Prozessdatensätze ausgewählt werden soll.

3. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, immer alle 100 Datensätze auf der SPS zu speichern und auf der externen Applikation "nur" die einzelnen Varianten der Datensätze auf der SPS auszugeben. Die Applikation würde immer den Datensatz direkt auf der SPS bearbeiten. Von der Applikation kommt dann nur die Anweisung, in welchem Schritt welcher Datensatz auszuwählen ist.

Alle Varianten (1 bis 3) haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, die auch davon abhängen, wie schnell die Übertragung zwischen SPS und Applikation ist.

Frage:
- Wie sind eure Erfahrungen mit solchen Prozessabläufen, welche über "Rezepte" zusammengesetzt weden?
- Gibt es Alternativen zum Aufbau, die ich noch nicht beannte habe?
- Wie würdet ihr den Aufbau machen und warum?
- Gibt es von Siemens z.B. Bibliotheken oder andere technische Lösungen für solche Dinge?

Gruss
 
Ich bin kein Freund davon solche Daten auf einer Steuerung zu speichern/halten. Dafür gibt es Datenbanksysteme.
Maschinendaten ja, Prozess-/Produkt-/Produktionsdaten nein

Vorteile:
- Die SPS kann sich um ihre eigentlichen Aufgaben in Ruhe erledigen
- Es muss niemand das Steuerungsprojekt ändern um auf geänderte Dinge in der Produktion reagieren zu können
- Der Kunde kann seine Produktion und auch die Prozessschritte zentral über die Datenbank pflegen
- Man kann sich so getrennte Standards aufbauen.

Ich kenne es nur so.

Beispiel:
WT kommt mit Seriennummer an Station an > Station macht eine Datenbankanfrage ob bearbeitet werden/darf/soll > Anfrage Datenbank aktueller Prozessschritt > Differenzierung welcher Prozesstyp anhand von Prozess ID > Ausführung des Prozesses > Anfrage nächster Prozess > Schleife irgendwann fertig > ausschleusen WT
 
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Ich würde mir zuerst einmal so einen "Datensatz" konkret überlegen. So allgemein ist das aus meiner Sicht wenig zielführend.
Ich würde auch keine Gigant-Variablen hernehmen sondern nur das, was wirklich benötigt wird - das kann man an konkreten Datensätzen ganz gut herleiten ...
Wenn eine Station keine 100 Bearbeitungschritte hat dann würde ich die auch nicht übertragen - ich würde hinter der Variablen des jeweils letzten Schrittes eine Ende-Kennung hineinschreiben.
Natürlich würde ich auch nicht, genau wie von @DCDCDC schon genannt, die "Rezepte" komplett in der SPS vorhalten - wenn dann nur das jeweils aktive. Der von @DCDCDC genannte Vorschlag mit dem Abholen "on the fly" macht dann Sinn wenn jeder WT eine andere Bearbeitung haben kann. Dann muss aber auch dass schon irgendwo mal zugeordnet worden sein.

Resume :
Dein Abfragen von Möglichkeiten ist eigentlich solange ein "Fischen im Trüben" solange du das nicht an etwas Greifbaren festmachst. Dann zeigen sich 100%ig noch ganz andere Dinge und viele Fragen des Vorfelds beantworten sich meißt von selbst ...
(my 2 Cents ...)
 
"Fischen im Trüben" solange du das nicht an etwas Greifbaren festmachst.
Ja, das sehe ich auch so. Soweit sind wir aber noch nicht. Es geht gerade mal um grundsätzliche Überlegungen. Ich möchte einfach mal eure Meinung hören. Die Antworten von euch waren auch wieder hilfreich, auch wenn ihr möglicherweise das Gefühl habt, dass sie es nicht sind.

Ich habe von Siemens z.B. die beiden Möglichkeiten im Anhang gefunden.

Also entweder eine externe Verwaltung der Datensätze und eine interne Verwaltung (aus Sicht der SPS). Im ersten Fall werden die Datensätze externe verwaltet und nur die nötigen auf die SPS übertragen (klassischer Aufbau mit Siemens HMI). Im zweiten Fall greift eine externe Software auf die Datensätze zu um sie anzupassen. Die Datensätze liegen in allen Variationen auf der SPS inkl. der Datensätze, welche im aktuellen Workflow nicht verwendet werden.

Ich wollte auch mal von euch hören, welche Möglichkeiten ihr noch kennt und ob ich etwas übersehen haben.
 

Anhänge

  • 94681612_S7-1200_Recipe_DOKU_v11_de.pdf
    4 MB · Aufrufe: 3
  • 109739999_Umgang_mit_Rezepturen_V16_DOC_de.pdf
    2,4 MB · Aufrufe: 1
Die Frage ist auch, wollt/müsst ihr unbedingt mit der Rezepturverwaltung von Siemens arbeiten oder ist das auch noch offen?

Ich hab diese zumindest in meinen Projekten, über 10 Jahre hinweg, nicht im Einsatz gesehen.. kann auch an der Branche gelegen haben!
 
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Die Frage ist auch, wollt/müsst ihr unbedingt mit der Rezepturverwaltung von Siemens arbeiten oder ist das auch noch offen?
Wir sind da offen. So wie es bis jetzt aussieht, wird es kein Siemens HMI geben. Es wird möglicherweise eine Siemens IPC in der Maschine verbaut und darauf eine eigenständige und selbstgeschriebene Applikation installiert. Auf dem Bildschirm des IPC wird dann die Bedienoberfläche für die Maschine zu sehen sein. So mal die grobe Idee.
 
Vielleicht verrätst du uns mal "etwas" mehr über die mögliche "Maschine" - das würde auch beim Helfen helfen ...
 
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