230VAC Motor 3 Anschlussdrähte / Motor dreht nicht

PN/DP

User des Jahres 2011-2013; 2015-2017; 2020-2022
Beiträge
22.968
Reaktionspunkte
7.146
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo

ich habe hier eine Schleifmaschine 230V~ 50Hz 850W mit Drehzahlsteller mit Triac. 8000 - 22000 min-1
Der Motor hat 2 Schleifringe mit Bürsten. Wicklungswiderstand 9.5 Ohm.
In das Motorgehäuse gehen 2 Drähte zu den Wicklungen (1)/(2) und ein grauer Draht (3--?), der im Motor anscheinend zu nichts Verbindung hat (> 6 MOhm).
Der graue Draht geht zwischen zwei hochohmigen blauen Bauelementen ab, wo man leider keine Beschriftung sehen kann, da vermute ich, dass das Scheibenkondensatoren im nF-Bereich sind?
Hat jemand eine Idee, wofür der graue Draht (3) gut sein könnte und wo der vielleicht angeschlossen sein könnte/müsste?

Code:
               S: Phasenanschnittsteuerung mit Potie
                  mit Triac JieJie JST12A800CW

230VAC              +---+
L o-----+-----+-----+ S +--1--------+
        |     |     +---+           |
        |    --- ?                  |
        |    ---                    -
 0,22µ ---    |                     -
       ---    +------------3--?    (M) 9.5 Ohm
        |     |                     -
        |    --- ?                  -  Schleif-
        |    ---                    |  ringe
        |     |                     |
N o-----+-----+------------2--------+


Der Motor will nicht anlaufen. 230V direkt auf die 2 Wicklungsanschlüsse gelegt und der Motor dreht volle Drehzahl.
Wieder zurückgebaut und der Motor läuft auch und die Drehzahlsteuerung funktioniert! Nach ein paar Sekunden blieb der Motor stehen --> einmal Kabel am Schukostecker gewackelt --> Motor geht wieder (Zufall?) --> Anschlusskabel ausgetauscht --> Motor geht wieder nicht! :( Der Eigentümer der Schleifmaschine berichtet, dass der Motor schon länger die Wackelkontakt-Symptome hat und stehenbleibt. Es ist aber nicht das Anschlusskabel und nicht der Einschalter. Motor schütteln/klopfen hilft nicht. Die Motorwelle geht sehr leichtgängig. Manchmal beim Einschalten scheint der Motor kurz zu zucken. Leider kann man nicht in das Motorgehäuse hineinschauen oder den Motor auseinanderbauen.

Die Phasenanschnittsteuerung habe ich mit 24VDC getestet, der Triac verhält sich einwandfrei. Auf der Leiterplatte habe ich alle Lötstellen nachgelötet. Widerstandsmäßig gibt es keine Auffälligkeiten, außer dass am Triac zwischen G und T1 unerwartet nur 84 Ohm sind (in beiden Richtungen gemessen) - dazu finde ich nichts im Datenblatt.

Hat jemand eine Idee, wofür der graue Draht (3) gut sein könnte und wo der vielleicht angeschlossen sein könnte/müsste?
 

Anhänge

  • Bild_1.jpg
    Bild_1.jpg
    233,2 KB · Aufrufe: 106
Ich vermute mal, auch wenn das hier nicht gern gesehen wird, dass die blauen Bauelemente Scheibenvaristoren sind. dann wäre der graue Draht die Verbindung zur Erde.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hast du dir die Anschlüsse an den Feldwicklungen mal genau angeschaut. Bei vielen Reihenschlussmotoren sind die bloß gesteckt. und durch Vibrationen können sie korrodieren bzw. sich lösen.
 
In das Motorgehäuse geht auch ein grüngelber Draht vom Schuko-PE. Der graue Draht hat keine Verbindung zu dem grüngelben Draht, aber auch nicht zu den Wicklungsdrähten. (> 6 MOhm)

Ich komme nur an die Drähte ran, die außerhalb des Motorgehäuses sind. Da kann ich mit akustischem Durchgangsprüfer und wackeln/schütteln/klopfen keine zeitweisen Unterbrechungen feststellen.
 
... also wenn du den Motor ohne die Drehzahlsteuerung betreibst dann läuft er ordnungsgemäß und geht nicht nach Zeit x aus ? Oder dann auch ?
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Wenn du die beiden Kreuzschrauben oben und unten löst, solltest du in den Motor von oben reinschauen können. Dann kannst du auch die Drähte prüfen, die vom Feld zu den Kohlebürsten gehen. Ich habe auch schon Motoren gehabt, wo die Erdleitung einfach in eine Bohrung im Feld gesteckt war. Da war vorn eine runde Federhülse dran. Was ist das für ein Hersteller/Typ?
 
Es kann übrigens auch sein, dass der graue Draht über einen Gasableiter auf PE geht. Das wäre dann ein guter Überspannungsschutz. Spricht für eine hochwertige Maschine.

1719840732582.png
 
... also wenn du den Motor ohne die Drehzahlsteuerung betreibst dann läuft er ordnungsgemäß und geht nicht nach Zeit x aus ? Oder dann auch ?
Da hatte ich ihn nur 20s lang laufen lassen, weil er da seeehr schnell und ziemlich laut drehte, da ging er nicht aus.

Wenn du die beiden Kreuzschrauben oben und unten löst, solltest du in den Motor von oben reinschauen können.
Den Aufsatz hatte ich schon ab, da sehe ich auch mit Leuchte nicht wirklich was im Motor-Inneren.

Es kann übrigens auch sein, dass der graue Draht über einen Gasableiter auf PE geht. Das wäre dann ein guter Überspannungsschutz.
Warum sollte man den Gasableiter in den Motor bauen?

Spricht für eine hochwertige Maschine.
Es ist ein hochwertiges/teures privates Schweißnadel-Anschleifgerät vom Chef ;) MANOHR Neutrix WAG 40
 

Anhänge

  • Bild_2.jpg
    Bild_2.jpg
    163,2 KB · Aufrufe: 72
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Der Motor hat 2 Schleifringe mit Bürsten.
Du meinst wirklich zwei Schleifringe ?

Ich denke eher ein normaler Reigenschlussmotor mit Kollektor und zwei Kohlebürsten ?



Klemm doch einfach mal eine kleine Glühlampe mit 40w parallel zum Motor.
Dann siehst du schon mal ob die mit ausfällt und hast somit die Richtung in die du weiter suchen musst.
 
Ich meinte zwei Kohlebürsten. Wieviele Segmente der Schleifring/Kollektor/Kommutator hat, habe ich nicht gezählt, weil man das nur sehr schlecht durch das Loch der Kohlebürste sieht.
Die Idee mit der Glühlampe hatte ich auch schon, doch angeblich gibt es bei uns in der Fabrik keine Glühlampen mehr ... muss ich mal was von zuhause mitbringen. Oder eine Flex oder geeignete (Bohr-)Maschine, wenn die nicht zuviel Watt hat. Ich baue erstmal eine Steckdose anstelle des Motors dran.
 
Da hatte ich ihn nur 20s lang laufen lassen, weil er da seeehr schnell und ziemlich laut drehte, da ging er nicht aus.
Das sieht für mich dann aber eher nach einem Fehler in der Drehzahlsteuerung aus und nicht direkt nach einem Wackelkontakt - eher möglicherweise etwas thermisches ...
Was ist das denn für ein schwarzes Zeug auf der Platine ?
 
muss ich mal was von zuhause mitbringen
so eine Glühlampe ist halt das optimale testmittel für so was ... war es schon vor 40Jahren ...
Fehler in der Drehzahlsteuerung
wenn es ein gutes hochwertiges Gerät ist hat es evtl. sogar eine Drehzahlregelung mit Rückführung über ein Magnet am Anker
Wieviele Segmente der Schleifring/Kollektor/Kommutator hat, habe ich nicht gezählt,
Die Anzahl ist auch egal,
entsteht beim lauf zu starkes Bürstenfeuer ?
 
Schon mal die Kohlebürsten gecheckt? Die sind so gemein und nutzen sich ab!
Die sehen gut aus.
Beim Blick durch die Bürsten-Löcher sieht es so aus, als ob die Kommutatoren deutliche Riefen haben. Kann aber auch normal sein? 🤷‍♂️

wenn es ein gutes hochwertiges Gerät ist hat es evtl. sogar eine Drehzahlregelung mit Rückführung über ein Magnet am Anker
nein, keine Rückführung (zumindest nicht zur Steuerplatine). Triac-Standard-Grundschaltung + 4 zusätzliche Dioden (ich meine von T1 und T2 zu G, ich weiß noch nicht wozu)

entsteht beim lauf zu starkes Bürstenfeuer ?
ist mir nicht aufgefallen
 

Anhänge

  • Platine40.png
    Platine40.png
    94,4 KB · Aufrufe: 33
Zuletzt bearbeitet:
Schalter ist überprüft, Lötstellen sind nachgelötet (was wegen der schwarzen Masse allerdings etwas schwierig ist, weil die heiße Luft beim Löten nicht zur Bestückungsseite weg kann, sondern Blasen im flüssigen Lötzinn verursacht)
Haarrisse habe ich keine gesehen. Ich mache morgen erstmal den Test mit der Glühlampe.
 
Der graue Draht könnte in Verbindung mit den beiden blauen Teilen (in diesem Fall wären es dann Kondensatoren) ein Y-Entstörung darstellen.


Der Draht sollte dann irgendwo auf das Metallgehäuse gehen, evtl. vom Motor selber. Egal ob schutzisoliertes Gerät oder Gerät mit Schutzleiter.

Kohlebürsten können auch im Halter verklemmt sein (z.B. durch Kohlestaub).
 
Der graue Draht könnte in Verbindung mit den beiden blauen Teilen (in diesem Fall wären es dann Kondensatoren) ein Y-Entstörung darstellen.
Ja, so eine Filterschaltung ist im Datenblatt des TRIAC gezeigt, doch da müsste der graue Draht doch irgendwie auf das Gehäuse oder Metallteile geklemmt sein. Der graue Draht hat aber keine Verbindung zu von außen zugänglichen Metallteilen oder zum grüngelben PE Draht, der auch in den Motor geht und Verbindung zu Metallteilen hat. :unsure:

Prinzipschaltung.png


Ich habe mal den Motor durch eine Glühlampe 230V/40W ersetzt. Die Glühlampe bleibt auch dunkel! - die Problemursache müsste also auf der Steuerplatine sein, nicht im Motor. Ich hatte auch schon mal die Spannung über dem Motor gemessen, da zeigte mein Digitalvoltmeter einen Steuerbereich von 33 ... 38V AC an. Hatte ich aber erstmal als Messproblem abgetan (wg. Digitalvoltmeter und extrem nicht-sinusförmige Spannung). Eine Zeit lang lief der Motor ja ...


Die Phasenanschnittsteuerung habe ich mit 24VDC getestet, der Triac verhält sich einwandfrei. (...) Widerstandsmäßig gibt es keine Auffälligkeiten, außer dass am Triac zwischen G und T1 unerwartet nur 84 Ohm sind (in beiden Richtungen gemessen) - dazu finde ich nichts im Datenblatt.
Beim Testen hatte ich als Einschaltpuls einfach kurz 24V an das Gate gegeben, dabei aber nicht den Gatestrom begrenzt. Wenn ich 24V vor den DIAC gebe, schaltet der TRIAC zwar auch durch, bleibt aber nicht eingeschaltet. Dafür hätte ich wohl 48V gebraucht.

Mir ist der sehr niederohmige Widerstand 84 Ohm zwischen G und T1 suspekt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie bei einem Potie 220 ... 300 kOhm genügend Gatestrom fließen kann, damit die Gatespannung VGT über die 84 Ohm in den Triggerbereich in der Größenordnung 0,2...1V kommt.
Ich habe leider keinen passenden TRIAC vorrätig, nur einige für etwa halbe Leistung. Bei denen ist auch ein relativ niederohmiger Widerstand zwischen G und T1 messbar, aber im Bereich 800 ... 1400 Ohm.

Ich habe neue TRIACs bestellt (0,99 EUR pro Stück), vielleicht kommen die morgen. Hoffentlich liegt es am TRIAC ...

PS: in der realen Schaltung hat der Hersteller den Motor nicht wie üblich in die Leitung oben an T2 des TRIACS geschaltet, sondern unten an T1. Doch bei einer Reihenschaltung von Zweipolen sollte das ja prinzipiell egal sein. Verursacht nur zusätzliche Knoten im Gehirn beim Verständnis und Messen an der Schaltung ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben