Step 7 Allgemein: Negation bei Relais und Selbsthaltung

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Hallo, vielen Dank nochmal für die Mühe. Sorry für die ganzen Fragen, aber es ist relativ schwierig jemanden zu finden, der mir da mal was erklären kann, und google hat da auch nicht wirklich weiter geholfen. Und der eine Dozent, der für 80 Schüler verantwortlich ist, glänzt eher mit Abwesenheit.
Wir benutzen im Unterricht diese Kästen mit integrierten Schaltern. Relais werden auch nicht physisch angeschlossen, das wird dann intern mehr oder weniger gemacht. Ich hab mal ne Selbsthaltung gezeichnet und dazu das anschlussschema mit fertige Plan dazu, wie wir das bei uns so machen. Als einziger Ausgang wird H1 definiert, die schalter kommen an die Eingänge, das Relais wird als Merker in der SPS definiert und kommt nicht mit ans Anschlussschema. Ich weiß, dass ist alles nicht optimal, aber ich muss nun mal damit zurecht kommen, was man bei der Ausbildung vor die Nase gesetzt bekommt. Am Ende ist dann eben immer noch die "einfache" Frage, wann negiert werden muss und wann nicht. Der Öffner in diesem Beispiel ist ja negiert, nur stelle ich mir die Frage, "was man da betrachten muss"? Ob Strom durch den Öffner fließt oder ob der schaltzustand betrachtet wird oder ob die Betätigung betrachtet wird? Irgendwie muss es da ja eine art eselsbrücke oder schema geben, nach dem man gehen kann, denn ein Schaltplan mit 100 Öffnern, die dann noch betätigt und unbetätigt sind muss ja auch programmiert eereen, ohne über jede Negation einzeln philosophieren zu müssen.

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Relais werden auch nicht physisch angeschlossen, das wird dann intern mehr oder weniger gemacht.
Als einziger Ausgang wird H1 definiert, die schalter kommen an die Eingänge, das Relais wird als Merker in der SPS definiert und kommt nicht mit ans Anschlussschema.
Als einziger Ausgang wird H1 definiert? Das finde ich aber sehr "sparsam". Das war hoffentlich nur ein Beispiel, das Dich anregen soll, gleiches auch für andere Dinge anzuwenden.

Das Relais wird als Merker in der SPS definiert . . .
Hmmm, ein klares "Jain". Hier lauert ein Missverständnis. Ein Relais hat Kontakte (und HilfsKontakte) und natürlich eine (oder sogar mehrere) Spule(n).
Mit den Kontakten kann man Meldelampen, Motoren, HydraulikVentile, Relais und und und ansteuern. Will man dies durch eine SPS ersetzen, geht das nur über Ausgänge.
Mit den Kontakten kann man aber auch Verriegelungen realisieren, dies sind dann in der SPS die "logischen Verküpfungen".
Mit den Kontakten kann man aber auch eine "SelbstHaltung" von Relais realisieren, also eine Möglichkeit, Informationen zu speichern.
In einer SPS werden Informationen bzw. Zustände u.a. in Merkern gespeichert. So sind die Merker zu ihrem Namen gekommen.
Der Begriff Merker bezeichnet aber oft eine ganz spezielle Art von "InformationsSpeichern" und löst deshalb regelmässig Diskussionen darüber aus, ob Merker überhaupt geeignet sind oder nicht.
Wie gesagt, es geht hier um's Speichern, also darum, dass sich die SPS etwas merken kann/soll.
Die SPS soll sich z.B. den Zustand "Motor ist eingeschaltet" merken. Dazu dient dann die Funktion SR-FF und mit dieser ist ein "Bit" "verheiratet", das über einen Impuls am S-Eingang gesetzt und einen Impuls am R-Eingang gelöscht oder "rückgesetzt" werden kann.
Um damit tatsächlich den Motor schalten zu können, braucht man natürlich zusätzlich einen Ausgang, über den die SPS auf die Hardware wirken kann.

Am Ende ist dann eben immer noch die "einfache" Frage, wann negiert werden muss und wann nicht. Der Öffner in diesem Beispiel ist ja negiert, nur stelle ich mir die Frage, "was man da betrachten muss"? Ob Strom durch den Öffner fließt oder ob der schaltzustand betrachtet wird oder ob die Betätigung betrachtet wird? Irgendwie muss es da ja eine art eselsbrücke oder schema geben, . . .
Ja ja, die beliebte Frage nach einem PatentRezept.
Die StandardAntwort, wenn man kein Risiko eingehen will, lautet natürlich "Es kommt immer darauf an, was man damit machen will".
Ich versuch's trotzdem mal. Bewährt hat sich, den Eingängen symbolische Namen zu geben, die aussagen, was das 1-Signal bedeutet.
Aber: bei einem Öffner, z.B. "nicht Aus" zu schreiben, führt eher zu noch mehr Verwirrung, als eine Hilfe zu sein.
Darum statt "nicht" viel besser ein Symbol verwenden, z.B. "*", also "* AUS".
Dieses Symbol am besten nicht an der Stelle platzieren, wo das "nicht" stehen würde, sondern grundsätzlich an den Anfang.
Statt "*" kann man auch "Ö" (wie Öffner) oder "NC" (wie "normally closed") oder sonstwas nehmen, wenn man's nur einheitlich durchzieht.

Egal, ob Du nun schon "die Schnauze voll" hast von Negationen oder nicht, empfehle ich Dir, Dich einmal mit "De Morgan" zu beschäftigen.
Ich hoffe, dass Du dann Negationen nicht mehr durchgängig als lästig empfinden wirst.

Gruss, Heinileini
 
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