TIA Firmware und Software per Speicherkarte gleichzeitig ändern

Neurorancer

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Sehr geehrte Forum Mitglieder,

ich habe einen komplizierten Fall:

Meine zu betreuende Anlage (Standort: Asien) wurde von einer Firma angepasst:
Es ist eine Safety-CPU (1516F-3 PN/DP) zusätzlich verbaut wurden.
Leider habe ich die Software nicht erhalten und werde diese auch niemals bekommen.
(Wurde von GFs so entschieden)

Plan ist: Es wird eine eigene Software erstellt und muss auf die Anlage übertragen werden.

Leider habe ich keine weitere SPS samt Karte zur Hand, um die jetzige SPS zu umgehen.
Nur eine weitere Speicher-Karte steht derzeit zur Verfügung.

Die Anlage muss angepasst werden und ich dachte mir,
dass ich eine weitere Speicherkarte für meine Tests nutze und die bestehende Speicher-Karte als Backup nutze.

Leider habe ich festgestellt, dass die verbaute Safety-CPU eine höhere Firmware-Version hat als ich
sie in meinem Projekt TIA V15 einstellen kann.
Die Anlage muss in TIA V15 programmiert werden.
Das heißt die Firmware der SPS muss V2.5 werden.
Zur Zeit ist aber die Firmware 2.7 oder 2.8 auf der SPS installiert.

Die Frage ist, ob man eine Speicherkarte erzeugen kann wo eine ältere Firmware und eine andere Software installiert ist.
Ziel ist, dass ich zwischen den beiden Speicherkarten welchen kann.
Ich weiß, dass man die Firmware über die Speicher karte ändern kann.
Frage ist, ob man beides kann: Firmware und Software gleichzeitig.

Die Anlage ist im Betrieb.
Das heißt ich bekomme ein Zeitfester, wo ich die neue Software testen kann.
Anschließend wird die backup-Speicherkarte eingesetzt und die die Anlage muss wie gewohnt wieder laufen.
Das heißt: Die SPS muss beim Start die Firmware und die Software anpassen.

Frage: Ist das überhaut machbar? Oder soll man lieber eine zusätzliche SPS kaufen?
 
Ich würde für die Tests eine zusätzliche Austausch-CPU einsetzen und in der originalen CPU samt Speicherkarte nichts ändern. Insbesondere bei Firmware-Updates gehen ALLE Aktualwerte verloren. Ein Online-Backup unterscheidet sich immer leicht vom original Offline-Projekt und es gibt keine 100% Garantie, dass das Programm von einem Backup genauso läuft wie das Originale. Das könnte auch absichtlich so programmiert sein, dass die Backup-Kopie nicht richtig läuft.
 
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Die Anlage muss angepasst werden und ich dachte mir,
dass ich eine weitere Speicherkarte für meine Tests nutze und die bestehende Speicher-Karte als Backup nutze.
Dir ist klar, dass die remanenten Daten nicht auf der Speicherkarte liegen sondern in der CPU?

1740303842080.png
Quelle: Siemens Handbuch Struktur und Verwendung des CPU-Speichers

Mein Rat zu dem Ganzen: Lass die laufende SPS wie sie ist. Mache deine Versuche mit einer eigenen Ersatz-SPS und einer eigenen Speicherkarte.
Weil wenn etwas mit der Kunden CPU/SD nicht mehr gehen sollte, dann viel Spaß.
Wenn dass Ganze auch noch remote passieren soll, dann erst recht nur mit Ersatz-CPU.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage: Ist das überhaut machbar? Oder soll man lieber eine zusätzliche SPS kaufen?
Früher war es in der Regel kein Problem, wenn die verbaute SPS eine neuere Firmware hatte.
Heute gibt es einige Steuerungen, welche mit der älteren Programmierumgebung nicht mehr betreut werden können.
In diesem Fall würde ich unabhängig ob es geht oder nicht, immer zur 2. Steuerung raten.
Das birgt viel weniger Risiko - du kannst zur Not immer zurück auf den alten Stand.

Wird hier eine Maschine umgebaut, ohne dass es eine Inbetriebnahme gibt?
Oder mach ihr das alles aus der Ferne?
 
Zuletzt bearbeitet:
Firmware 2.8 ist abwärtskompatibel.
Du bekommst zwar ne Warnmeldung auf Grund des unterschiedlichen Firmwarestands, aber es läuft.

Eventuell bekommst du aber auch noch Probleme mit Profinet-Teilnehmern (Zuordnung Mac-Adressen - PN-Namen, Safety-IDs, ...).

Ich würd auf jeden Fall ne 2. CPU nehmen und selbst da ist es Remote "spannend".
 
Bei solch heiklen Angelegenheit sollte man nicht auch noch eine „falsche“ Tia Version einsetzen.
Was ist denn eine "falsche" TIA Version. Wenn er jetzt auf V17 oder höher geht, dann hat er zusätzlich noch ein TLS / Zertifikat / Uhrzeitabgleich Thema am Hals. Und wenn der Kunde sagt, er will V15, dann bekommt er V15 ( die V15.1 ist aus meiner Sicht auch die am besten funktionierende Version )
 
Vielen Dank für Eure Antworten!!!

Die Tatsache, dass die remanenten Daten verloren gehen, ist der Knackpunkt!
Dann muss auf jeden Fall eine zusätzliche SPS zum Kunden.
Nochmal vielen Dank für die Info!

Das ganze soll auch remote sein, um die Kosten zu sparen.
 
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Das ganze soll auch remote sein, um die Kosten zu sparen.

Eine zusätzlich notwendige S7-1516F-3 PN/DP und noch der stark erhöhte Zeitaufwand für die remote Inbetriebnahme ... Ich trau mich da wetten, dass da nichts gespart ist. Wahrscheinlich sitzt du trotz aller Massnahmen bald im Flieger.
 
Eine zusätzlich notwendige S7-1516F-3 PN/DP und noch der stark erhöhte Zeitaufwand für die remote Inbetriebnahme ... Ich trau mich da wetten, dass da nichts gespart ist. Wahrscheinlich sitzt du trotz aller Massnahmen bald im Flieger.
Bei dem Projekt würde ich von mir aus schon im Flieger sitzen und diese Maßnahme nicht remote machen wollen. Es sei denn du hast kompetente Personen vor Ort mit denen du alles fachlich durchgehen kannst. Allerdings könnte dann das Personal vor Ort es schon alleine direkt machen.
 
Ich würde bevor irgendwas geändert wird, mir per Remote, ein Abbild aller DB Werte machen.
Und ggf. Bilder von dem Safety Programm als Beweis das es so ist wie jetzt, wo es ja wahrscheinlich abgenommen ist.
 
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Ich würde bevor irgendwas geändert wird, mir per Remote, ein Abbild aller DB Werte machen.
Und ggf. Bilder von dem Safety Programm als Beweis das es so ist wie jetzt, wo es ja wahrscheinlich abgenommen ist.
Geht das überhaupt, wenn man das Projekt nicht hat?

Leider habe ich die Software nicht erhalten und werde diese auch niemals bekommen.
(Wurde von GFs so entschieden)
Geht es „nur“ um eine CPU mit ein paar Karten hinten dran, oder enthält das Projekt noch weitere ProfiNET-Teilnehmer?
Im letzteren Fall bin ich mir nicht sicher, ob eine „Rolle rückwärts“ immer möglich ist!
 
Ich würde bevor irgendwas geändert wird, mir per Remote, ein Abbild aller DB Werte machen.
Und ggf. Bilder von dem Safety Programm als Beweis das es so ist wie jetzt, wo es ja wahrscheinlich abgenommen ist.
Dabei erhält man aber nicht die in den DB festgelegten Startwerte (also die anfänglichen Aktualwerte). Und auch nicht die Aktualwerte von Merker, Zählern,... Unter anderem auch aus diesem Grund ist es nicht sicher, ob man das unbekannte Programm im ungünstigsten Fall überhaupt wieder zum Laufen bekommt.
 
Dabei erhält man aber nicht die in den DB festgelegten Startwerte (also die anfänglichen Aktualwerte). Und auch nicht die Aktualwerte von Merker, Zählern,... Unter anderem auch aus diesem Grund ist es nicht sicher, ob man das unbekannte Programm im ungünstigsten Fall überhaupt wieder zum Laufen bekommt.
Es gibt ja im TIA mit S7-1500 noch diese "Onlinesicherung" die angeblich alles sichert. Aber ob man sich bei wichtigen Anlagen die man nicht kennt aber drauf verlassen will, keine Ahnung.
 
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Habe mich ohne Projekt mal auf eine CPU verbunden und sehe Startwerte für die DB's und Aktualwerte.
Online Sicherung könnte schwierig werden, ich habe es bei TIA18 probiert und es klappt nicht wirklich, man muss auch die online Sicherung für safety aktiviert haben damit es klappt.

Ggf. Gleiche Steuerung anlegen und dann online nach offline Kopieren.

Merker, Zähler sollte man wissen ob man die verwendet hat, ich habe die bei den 1500 er Steuerungen nicht mehr im Einsatz.
 
Habe mich ohne Projekt mal auf eine CPU verbunden und sehe Startwerte für die DB's und Aktualwerte.
Bei S7-1500 weiß ich nicht, ob die "Startwerte" tatsächlich die anfänglichen Aktualwerte aus dem Ladespeicher sind.
Bei S7-300/400 kommt man da nur ran nach Urlöschen (noch im STOP der CPU) oder direkt von der Speicherkarte lesen im PG.

Merker, Zähler sollte man wissen ob man die verwendet hat,
könnte schwierig werden bei Fremd-Programm mit absichtlich ohne Original-Projekt
 
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