Am Ende empfiehlt selbst Siemens nach Möglichkeit ProDiag anstatt ProgramAlarm zu verwenden...
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Ja, weil ProDiag eine zusätzliche Lizenz benötigt und die Kasse beim Siemens klingeln lässt. Da wird nämlich eine im Endeffekt uralte, schon lange, lange abgeschriebene Technik zu reinem Gold umgewandelt
Der Vorteil beim Program_Alarm wurde ja schon benannt. Ich packe den in einen geschlossenen Baustein, gebe ihm alle möglichen Fehler mit und muss in allen angeschlossenen HMIs und Diagnosepuffern nix mehr weiter machen, als die Meldeklasse anzuhaken und das Panel einmal zu laden, schon hab ich alle Alarme/Störungen/Infomeldungen.
Keiner muss in den Baustein reingreifen können, die Program_Alarm purzeln da einfach raus...
Allerdings eignet sich das in der Form nur für Leute, die keinen Meldungsregen aus Fehler und Folgefehler haben wollen.
Wer beim Ausfall einer ET200SP auch noch alle 200 Folgefehler für die I/O bekommen möchte, weil Temperaturen, Strommesswerte, Eingänge, Ausgänge, Drahtbrüche, Spannungseinbrüche, usw. pro Kanal 2, 3, 4 Folgefehler erzeugen... der ist mit dem Program_Alarm schlecht bedient.
Wer seine Anlage sinnvoll strukturiert und dann einen Program_Alarm zum Beispiel für die Sicherungen im NSHV-Schrank hat, einen pro Ventil, einen pro Antrieb... der kann mit 10, 15, vielleicht 50 Program_Alarm Bausteinen hunderte bzw. eher tausende Störmeldungen abdecken.
Wer mehr braucht, der programmiert sich einen Alarm-Stack, aus 3 oder 5 Program_Alarm-Bausteinen.
Egal welcher Kunde. Bisher konnte man jedem den Zahn ziehen, dass er bei einem Fehler grundsätzlich alle, wirklich alle Folgefehler sehen wollte.
Denn das hilft nicht. Wenn die Hauptsicherung für die "Müllergasse" gefallen ist, dann ist das die Fehlerursache und es interessiert niemanden, dass in den Häusern Müllergasse 1-78 die Spannung weggebrochen ist...
Nachtrag:
Der Program_Alarm würde in dem Fall 78 Einträge für die Müllergasse 1-78 bekommen und einen Eintrag für die Hauptsicherung. Die Wahrscheinlichkeit, dass in 1-78 gleichzeitig eine Sicherung auslöst, die ist gering, das nehmen wir in Kauf.
In dem Fall würde der ProgramAlarm nach Behebung in Haus Nummer x eben die nächste Störung in Haus Nummer y zeigen. Wer das nicht möchte, baut sich einen AlarmStack für die Zahl Fehler, deren gleichzeitiges unabhängiges Auftreten er für realistisch hält.
PS:
Der SINAMICS macht das übrigens nicht anders. Der gibt im Störcode standardmäßig die erste gekommene Störung aus.
Denn der Rest... der ist Folgefehler und interessiert niemanden...